Internationales Videomarketing auch für den Mittelstand erschwinglich?

Durch das erste Trusted WEB 4.0 Projekt getmysense wird es in Zukunft sehr präzise möglich sein, Menschen mit gleichen Interessen aus vielen Ländern in ihren jeweiligen Muttersprachen zu vernetzen.

Interessierte zum Beispiel am „Rumba tanzen“ können sich weltweit virtuell treffen und über von ihnen veröffentlichte Videos neue Tanzschritte austauschen.
Diese Videos brauchen keine Sprache. Tanzen ist international verständlich. Tanzvideos leben von der Musik und den Bildern.

Schwieriger wird es in anderen Bereichen, in denen Sprache oft die Videoproduktionen dominiert. Lippensynchrone Übersetzungen sind sehr teuer und für den Mittelstand nicht erschwinglich. Der Kompromiss heute sieht so aus, dass man sich einen Film in englischer Sprache leistet und vielleicht noch einen zweiten in der Muttersprache.

Viele Mittelständler verzichten ganz auf das Video als Marketinginstrument und beschränken sich auf Hochglanzprospekte.
Der Satz „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ lässt sich fortführen in „ein Video emotionalisiert für eine Sache viel mehr als tausend Bilder“.

Bei ständig komplexer werdenden Zusammenhängen und Technologien und der Reizüberflutung durch das Internet, kann nur noch der den Kunden erreichen, der stark mit einfachen Botschaften emotionalisiert.

Vor diesem Hintergrund haben wir folgende Bedingungen für eine crosslinguale Videoproduktion definiert:

  • Eine mehrsprachige Produktion darf über die reinen Übersetzungskosten der Information hinaus keine erheblichen Mehrkosten für Schnitt und Vertonung verursachen als eine einsprachige.
  • Das Basisvideomaterial sollte für alle Sprachen möglichst gleich sein.
  • Der Neuschnitt von Videosprachvarianten sollte sich auf ein Minimum reduzieren.

In einem ersten Versuch http://youtu.be/_jVwuuNxpAE haben wir in dem Videoschnittprogramm mit Titeln gearbeitet. Das Problem hierbei war, dass jedem Übersetzer das Videoschnittprogramm zur Verfügung stehen müsste oder man zwei Arbeitsschritte hätte. Erhebliche Mehrkosten sind die Folge. Aufwendig müssen Übersetzungen den einzelnen Szenen zugeordnet werden. Die Fehlerquote erhöht sich zudem enorm.

Hieraus entstand ein Verfahren, in dem die Texte vom Videoschnitt getrennt über Officestandardprogramme erstellt werden können. Trotzdem sind die Texte den einzelnen Szenen bereits weitgehend zugeordnet. Hierdurch wird es den getmysense Agencies in Zukunft möglich sein, crosslinguale Versionen von Filmen in bis zu 2500 Sprachen zu erstellen.

Sowohl eine englischsprachige Sprecherproduktion als auch eine crosslinguale Produktion ohne Sprecher haben Vor- und Nachteile, welche je nach Zielgruppe genau abgewogen werden müssen.

  • Der Einsatz eines Sprechers muss gut überlegt sein. Der Sprecher wird zum Sympathieträger, von dem alles abhängt. Kein Sprecher ist allen Menschen gleich sympathisch. Insbesondere interkulturell gibt es viele Unterschiede, so dass man möglicherweise mit vielen Sprechern arbeiten muss, um nicht das Gegenteil, die Ablehnung des Sprechers und damit des Produkts zu erreichen. Hierzu bedarf es des interkulturellen Know Hows, den richtigen Sprecher auszuwählen.
  • Als Alternative bietet sich an, den sachlichen Teil und den emotionalen Teil zu trennen. Vermittelt man z.B. die Informationen über Sprechblasen und die Emotionen über Töne, ist ein Video wesentlich günstiger zu produzieren und besser vor interkulturellen Fallen geschützt. Töne werden in derzeitigen Videoproduktionen oft unterbewertet. Sie funktionieren als Beiwerk für das Unterbewusstsein. Ein Umdenken in der Videoproduktion ist erforderlich. Viele Geräusche haben den Vorteil, international zu sein. Über das Zwitschern von Vögeln, das Hupen von Autos und viele andere Geräusche lassen sich weltweit unmissverständlich Botschaften vermitteln, die verstanden werden, ohne an einen Sympathieträger gebunden zu sein.
  • Ist eine Zielgruppe wirklich so englischsprachig, dass eine englische Version reicht? Fragt man Berufsnomaden, was sie bei ihrem permanenten Auslandsaufenthalt am meisten vermissen, werden viele antworten: “Die Muttersprache“.
    Auch ist durch die Lernforschung erwiesen, dass Geschriebenes durch die Anwendung visueller Strategien viel besser im Langzeitgedächtnis gespeichert werden kann als Gesprochenes.

Bindet man ungewöhnliche Töne ein, wie wir bei Motorgeräusch unseres Web-Mobils, kann zusätzlich eine komplette Marketingaktion zum Erraten von Tönen aufgesetzt werden.

Diskutieren Sie mit uns über unseren zweiten Versuch http://youtu.be/yyygr-W8ZBA . Betrachten Sie das Video am besten mit Kopfhörern und Erraten Sie auf Basis welcher Geräusche der Sound vom Motor des Web-Mobils erstellt wurde.

Inzwischen steht auch ein drittes Video unter http://youtu.be/G17k2XaCvT8 zur Verfügung

Olaf Berberich