Über alle Religionen hinweg gab es schon immer frustrierte Personengruppen, welche sich nur zu gerne instrumentalisieren lassen, um in Krawallen ihre Aggressionen auszutoben. Insofern sind die gewalttätigen Proteste in der arabischen Welt nichts Besonderes.
Breite Teile der arabischen Bevölkerung tragen diese Proteste nicht, siehe http://blog.zdf.de/hyperland/2012/09/arabische-netzgemeinde-solidarisch-mit-den-usa/ .
Neu im Zeitalter von Social Media ist die Geschwindigkeit, in der auf Grund von einer einzigen Quelle in solchen Ländern übergreifende Aufstände möglich werden und mit welcher Intensität sowohl in der arabischen als auch in der christlichen Welt Stimmung gemacht wird. Neu ist auch, dass heute über die Bildsprache von Videos Personengruppen erreicht werden können, welche keine Tageszeitung lesen würden. Schon vor einigen Wochen habe ich meine Befürchtung geäußert, dass ein unstrukturiertes WEB 2.0 international erhebliches Gefahrenpotenzial bietet, siehe http://blog.get-primus.net/?p=174 .
Die ersten Länder beginnen in hilflosem Aktionismus das Video zu verbieten, welches auf den ersten Blick so schlecht gemacht ist, dass sich niemand ernsthaft damit beschäftigen sollte.
Was fehlt, ist eine demokratische digitale Gegenbewegung, welche genau so schnell Vorwürfe entkräften kann, wie diese entstehen.
Hier gibt es zwei Probleme. Zuerst ist da die Sprachbarriere. Es können noch so viele Proteste in der christlichen Welt gegen das Video vorhanden sein, sie werden die Adressaten, nämlich die wenig informierten und so leicht manipulierbaren Bevölkerungsschichten der arabische Welt nicht erreichen.
Auf den zweiten Blick erzielt das Video eine so große Wirkung, weil es über eine starke Bildsprache verfügt. Die vor dem jeweiligen Hintergrund freigestellten Personen, welche Mohamed und andere Muslime darstellen, wirken abgelöst von jeglicher Bodenhaftung, eben genau so, wie sie von vielen Christen gesehen werden, nicht ernst zu nehmen.
Diese Bilder sind eine Beleidigung, weil der einfache Mann auf der Straße nicht zwischen Darsteller und Dargestelltem unterscheidet und die Herabsetzung nonverbal versteht, auch wenn er kein Englisch spricht.
Es muss eine Kultur von crosslingualen Videos entstehen, in der auch positive Botschaften einfach vermittelt werden können, siehe hierzu http://blog.get-primus.net/?p=161 .
Großen Social Media Projekte wie Facebook verfügen nicht über einen sprachübergreifenden globalen Ansatz, sondern organisieren die User in regionalen Gruppen. Ebenfalls fehlt eine inhaltliche Struktur, in der z.B. alle Menschen, welche sich für Religion interessieren, aus verschiedenen Sprachen zusammenfinden.
Beiden Herausforderungen stellt sich das Trusted Web 4.0 Projekt www.getmysense.com , welches Ihre Unterstützung benötigt.