6/11 Familientreffen – Müggelsee, So, 6. September 2015

So gut wie zuhause in unserem alten Mahagoni-Bett hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.

Brigitte schreckt hoch: „Ole, es ist schon 11.00 Uhr. Die Kinder kommen doch schon um 12.00 Uhr.

Als wir das Haus gebaut haben, waren wir von Anfang an in einer Sache einig: Wir wollten kein Hauspersonal haben.
Daran würden wir uns nicht mehr gewöhnen. Der einzige Ausweg war die totale Hausautomatisation.
Wir bekommen von den FINDERS Labs jegliche Unterstützung. Im Gegenzug fühlen wir uns aber manchmal ein wenig wie Versuchskaninchen.

Brigitte geht an einen der großen Kühlschränke, die in der Küche an der Wand zur Straße stehen. Sie hatte letzte Woche beim Lieferanten für heute ein Frühstück für 4 Personen bestellt. Die Kühlschränke verfügen über eine Beschickungsklappe von außen. Hierfür hat unser Lieferant einen Schlüssel.
Alles muss durch die 20 cm hohe und 50 cm breite Öffnung passen.
Die Lebensmittel sind mit RFID Etiketten versehen, so dass der Kühlschrank genau weiß, welche Inhalte verfügbar sind.

Daneben gibt es einen Warmhalteschrank, der ebenfalls mit RFOD Etiketten und einer Beschickungsklappe von außen versehen ist.

Brigitte holt 4 große Kühlhalteboxen aus dem Kühlschrank und 4 Warmhalte-boxen aus dem Warmhalteschrank.
Er gibt frische Brötchen und frischen Aufschnitt. Für Müsli wurde geschnittenes Obst und frische Milch zur Verfügung gestellt. Für Max gibt es gemäß Profil ein Croissant. Eier mit Speck sind für die Mikrowelle vorbereitet.

Brigitte sieht auf dem Kühlschankdisplay den Lieferzeitpunkt nach: Heute 11.15 Uhr.
„Na, seit dem die Bäcker in die Lieferlogistik eingebunden sind, klappt das ja mit der frischen Ware.“, meint sie zufrieden.

Um kurz nach 12.00 Uhr ist die Eingangstür zu hören. Es erklingt Bass Jazz. Gleichzeitig fängt der Getränkeautomat an zu arbeiten.
Er schiebt drei Tassen und ein Glas, komplett mit Unterteller und Löffel und einer Beschriftung heraus. Man hört im Inneren das Klacken, wenn eine Kapsel gewechselt wird.

Ein grüner Tee für Brigitte, ein Cappuccino für mich, ein Latte macchiato für Maya und ein Espresso für Max.

Maya und Max sind zusammen gekommen.
Alle umarmen sich überschwänglich.

„Man bist du braun, Papa“, Maya gibt mir einen dicken Kuss.

„Na, hattet ihr gestern wieder euren Meeresabend“, fragt Max und schnuppert in die Luft.

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