Kampagne für akzeptiertes Altern

getTIME.net startet eine Kampagne für das akzeptierte Altern.
Menschen leiden mit zunehmendem Alter unter Akzeptanzproblemen und zwar nicht nur durch Arbeitskollegen, sondern vor allem durch sich selbst. „Auch die Lübecker Psychotherapeutin Ingrid Eisenmann plädiert dafür, die wertvollen Seiten der dritten Lebensphase zu erkennen und zu würdigen. Es gebe nicht nur einen „Jungbrunnen“, sondern auch einen „Altbrunnen“. Diesen gelte es zu entdecken und aus ihm zu schöpfen. Anti-Aging-Rezepte und Fitness-Programme allein verstärkten oftmals die Probleme, weil es dann irgendwann ein „Nie-genug“ gebe. Deshalb hält Ingrid Eisenmann es für wichtig, die körperlichen und geistigen Grenzen, die im späteren Leben sichtbar werden, anzuerkennen und darin gleichzeitig neue Lebensmöglichkeiten zu entdecken“ (Quelle: http://golonglife.de/golonglife.php?seite=http://www.golonglife.de/2004_01/langleben.htm )
„Bin ich so schnell, stark, motiviert, belastbar wie die Jungen“ muss ersetzt werden durch „wie kann ich durch meine Lebenserfahrung punkten“. Wer sich selbst positiv sieht, wir auch von anderen positiv gesehen.

Heute schon an Dich gedacht?

Mit den Sympathieträgern City und Hermann arbeitet die Kampagne den Generationenkonflikt auf. In unterhaltsamen Dialogen werden die Unterschiede zwischen Jung und Alt oft überspitzt dargestellt. Jeder Lebensabschnitt hat seine Herausforderungen, aber auch seine Vorzüge. Gerade, um von den Jungen akzeptiert zu werden, ist es wichtig, die Vorzüge des eigenen Lebensabschnitts zu kennen. Ziehen Sie am Ende eines jeden Jahres Bilanz. „Sind meine Augen schlechter geworden? Habe ich meine innere Ruhe gefunden? Was habe ich akzeptiert, womit will ich mich nicht abfinden?“
Wer ehrlich mit sich selbst umgeht, wird Möglichkeiten suchen, Schwächen zu kompensieren.

Heute schon an Dich gedacht?

Hier setzt getTIME.net ein und unterstützt den jeweiligen Lebensabschnitt mit angepassten Technologien, welche auf die individuellen Anforderungen des einzelnen abheben.

Eine Stigmatisierung durch die Umwelt findet nicht statt. Bei aller Eigenakzeptanz seiner Schwächen sollte man nicht soweit gehen, diese öffentlich zur Show zu stellen. Beim eBUTLER steht immer der Mehrwert in Vordergrund und es wird neueste Technologie eingesetzt.
getTIME.net hat sein Ziel erreicht, wenn auch junge Menschen den einen oder anderen eBUTLER für sich als nützlich empfinden.
Ein eBUTLER ist ein hochwertiges Livestyle Produkt. Ein reines Notrufsystem hingegen funktioniert schon deshalb nicht, „weil man ja noch nicht so alt ist ein Notrufsystem zu brauchen!?“ und dieses beim Notfall im Schrank liegt.

getTIME.net möchte mit dieser Kampagne Technologieskeptiker und Senioren ermutigen, über ihren eigenen Schatten zu springen und neue aber speziell für diese Zielgruppe entwickelte Technik auszuprobieren.

Wer ein selbstbestimmtes Alter anstrebt, muss für sich akzeptieren, dass Mobilität und Unabhängigkeit mit zunehmendem Alter auch mit zunehmenden technischen Hilfsmitteln verbunden ist. Wer Technologieskeptiker ist, hat negative Erfahrungen mit Technik gemacht und ist oft an dieser gescheitert. „Computer und Internet, da verstehe ich nichts von“.
Technik wurde meist von jungen Menschen für die eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen entwickelt.
Einfache Technik wie sie die eBUTLER bieten, stand bisher nicht zur Verfügung.
Profitieren Sie von dem über 10jährigen Know How der getTIME.net GmbH mit dem einmaligen Jung hilft Alt Konzept.
Nur der, der nicht mehr experimentiert, ist wirklich alt.

Olaf Berberich

Das virtuelle Generationenhaus

Fernsehserien wie „In aller Freundschaft“ sind so beliebt, weil wir uns alle irgendwie nach der Großfamilie zurücksehnen.
Unsere tatsächlichen Lebensumstände lassen die Großfamilie jedoch oft als reine Fiktion erscheinen. Die Statistik zeigt eine ständig zunehmende Zahl von Singlehaushalten.

Auf der anderen Seite explodieren durch den demografischen Wandel die Probleme des Alterns. Pflegekosten steigen. Für viele Menschen steht das Altersheim alternativlos am Ende ihres Lebens. Der große Wunsch auf ein selbstbestimmtes menschenwürdiges Altern geht nicht in Erfüllung.

Oft sind es Behinderungen wie eine Altersblindheit, welche wegen mangelnder Alternativen zum Wechsel in ein Heim führen, obwohl der Senior grundsätzlich in der Lage wäre, sein Leben selbständig weiterzuführen. Anfang 2006 lebten in Deutschland etwas über 675.000 Ältere in etwa 11.000 Einrichtungen. Die Zahlen nehmen ständig zu.

Das virtuelle Generationenhaus ist eine Entwicklung der getTIME.net Gesellschaft für Prozessoptimierung mbH, welche nach mehrjähriger Forschung und Modellprojektion inzwischen den Markteinstieg geschafft hat.
Durch individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Familienmitglieds abgestimmte Prozesse wird nicht nur den Senioren geholfen, sondern ihnen gleichzeitig ermöglicht, entsprechend der eigenen Fähigkeiten ein vollwertiges Mitglied in der Familie zu bleiben. Räumliche Entfernungen zwischen den Familienmitgliedern spielen hierfür keine Rolle.

Während es bisher für Senioren nur Einzellösungen wie Notrufsysteme, Seniorentelefone oder Hausautomatisation gibt, ist das virtuelle Generationenhaus von getTIME.net ein ganzheitlicher Ansatz, welcher alle Bereiche des Lebens, die digital abbildbar sind, umfasst. So wird die Internetrecherche genauso berücksichtigt, wie der Onlineeinkauf oder das automatische Schalten von Haushaltsgeräten.

Der besondere Pfiff liegt in dem Jung hilft Alt Helferkonzept. Bereits zehnjährige Kinder können ihrem Opa helfen, indem sie für Opa über sein Telefonbuch wählen, ihm bestimmte Nachrichten aus dem Internet ausdrucken oder nach einem Alarm von Opa seine Position bestimmen. Das funktioniert über jede räumliche Distanz hinweg via Internet. Alle Helfertools können über die üblichen Internetbrowser aufgerufen werden.

Opa wiederum kann im Haus seiner Kindern die Gartentür für den Postboten öffnen oder den Enkeln bei den Hausaufgaben helfen – ohne PC-Kenntnisse versteht sich.

Dafür stehen eine Vielzahl von e-BUTLERN zur Verfügung. E-BUTLER sind mobile oder stationäre elektronische Kommunikationsgeräte, welche auf die Kompetenz einzelner Zielgruppen zugeschnitten sind, wie z.B. das Telefonieren ohne Wählen. Andere E-BUTLER übernehmen ganz bestimmte Aufgaben wie das Schalten von Geräten.

Für die Senioren hat die Multifunktionalität des Konzepts einen angenehmen Nebeneffekt: Sie werden nicht als alt und gebrechlich stigmatisiert, wie das beim Tragen der reinen Notrufsysteme üblicherweise geschieht. Vielmehr werten sie sich auf. Sie können sich einen BUTLER leisten und zeigen, dass sie genauso online sind wie die Jungen.
Weitere Informationen zu e-BUTLERN finden Sie unter www.jung-hilft-alt.eu .

GPRS-Router löst Familienkonflikte im Urlaub

Ohne Lisa und Danny macht Urlaub keinen Spass?!
Nun stehen sie wieder bevor, die Sommerferien.
Verstehen wir unsere Kinder noch? „Warum dürfen Danny und Lisa nicht mit – nur eine halbe Stunde am Tag?“ fragt Mark. Danny und Lisa sind die Spielgefährten aus dem Kinderchat.
Für die „digital natives“, die kein Leben ohne Internet kennen, wird Urlaub zur Geduldsprobe und zehrt an den Nerven der Eltern.

Die getTIME.net GmbH als Spezialist für die einfache technische Lösung von Generationenproblemen bietet jetzt einen GPRS-Router unter dem Namen BUTLER Connect an.
BUTLER Connect ermöglicht überall Surfen für die ganze Familie mit nur einer SIM-Card und nur einer Flatrate. Über W-LAN lassen sich theoretisch bis zu 256 Laptops anschließen. Selbst die LAN-Party im ICE wird so möglich.
Mit einer Geschwindigkeit der GPRS Verbindung von bis zu 7.200 kBit/s ist GPRS – abhängig von der regionalen Empfangsqualität – eine echte Alternative zum Festnetzanschluss.

GPRS-Router waren bisher für Privatpersonen unerschwinglich.
Der Preis von getTIME.net mit 298,- Euro für den in Europa gefertigten BUTLER Connect kann sich sehen lassen. Über VPN können ebenfalls von getTIME.net vertriebene BUTLER EYE Kameras verbunden werden. Mit einem Adapter von Voltkraft erhält BUTLER CONNECT sogar im Auto seinen Strom. Über die VPN Funktion von BUTLER Connect ist es möglich, unterwegs die Kamerabilder von zuhause zu empfangen.
Ein Power over Ethernet-Netzteil (POE) für ca. 40,- Euro ist zusätzlich nötig, welches mehrere POE fähige Geräte wie Telefone etc. über das Netzwerkkabel mit Strom versorgen kann. So kommt man im Hotelzimmer oder der Ferienwohnung mit dem reduzierten Steckdosenangebot aus und braucht auf sein gewohntes SIP-Telefon mit den gespeicherten Telefonnummern nicht zu verzichten.

„Wir haben uns auf Lösungen für alle Generationen spezialisiert. Der Mensch und nicht die Technologie steht bei uns im Vordergrund“, sagt Olaf Berberich, der studierte Pädagoge und Geschäftsführer der in 1991 gegründeten getTIME.net GmbH.
getTIME.net empfiehlt über VOIP zu telefonieren. „Man kann sich mit dieser Lösung komplett vom Festnetz unabhängig machen. Das lästige Ummelden von Telefonnummern beim Providerwechsel fällt weg, da die Telefonnummern nicht mehr beim Zugangsanbieter, sondern beim VOIP-Anbieter verwaltet werden. Wir zeigen Ihnen gerne wie es geht“, bietet Olaf Berberich an.

Günstige Flatrates wie z.B. von Klarmobil.de ab 9.95 Euro / Monat mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit bieten in Deutschland keinen finanziellen Nachteil mehr gegenüber dem Festnetz.
Für das Ausland sollte man sich eine SIM-Card mit täglicher Flatrate online bei einem Provider des jeweiligen Landes bestellen. Das kommt meist billiger als der deutsche Provider. Telefonieren kann man dann via Internet im eigenen Ortstarif. Erreichbar ist man auch im Ausland über die Vorwahl der heimischen Stadt. Während der Anreise eingehende Anrufe gehen nicht verloren, sondern werden auf einem virtuellen Anrufbeantworter abgespeichert .

Moderne W-LAN Handys erkennen den BUTLER Connect und ermöglichen preiswertes Telefonieren über das Internet sobald BUTLER Connect in Funkreichweite ist. Wer dann in China ein Handy anruft, zahlt gerade mal 2 Cent die Minute.

„Vielleicht kommt Papa ja zukünftig öfter in den Urlaub mit, wenn es keiner merkt“, denkt sich Mark.

Erhältlich ist BUTLER Connect online im ersten deutschen Jung hilft Alt Shop unter http://www.jung-hilft-alt.eu .

Zusammenfassung

Mit BUTLER Connect surft und telefoniert die ganze Familie mit nur einer SIM Card. Flatrate ab 9.95 überall in Deutschland – auch im Ferienhaus oder Hotel oder auf Ihrer Yacht.

Flugverbot – Stresstest für die Echtzeitsuche

Am Donnerstag, den 15.4.2010 wollte ich um 20.00 Uhr nach Dubrovnik fliegen.

Gegen 11.00 Uhr morgens wurde ich über meinen in Windows Vista laufenden Spiegel-Ticker über die möglichen Auswirkungen der isländisches Flugwolke auf den Flugverkehr informiert.
Da ich aus Krefeld immerhin 90 min. Zugfahrt zum Flughafen Köln-Bonn auf mich nehmen musste, war ich natürlich interessiert, möglichst früh eine Einschätzung zu erhalten, ob der Flug pünktlich starten würde oder nicht.

Ich beschloss mich sowohl bei offiziellen Quellen zu informieren, als auch über die Echtzeitsuche von Google weitere Informationen zu erhalten.
Als offizielle Quellen schaltete ich WDR-Köln auf dem Fernseher an und Einslive als Radiosender. Nach zwei Stunden schaltete ich das Fernsehen wieder ab, weil hier nicht einmal ein Newsticker unter dem normalen Programm erschien. Einslive berichtete genauso regelmäßig wie widersprüchlich. Erst hieß es, es werde für Teile von Deutschland um 14.00 Uhr ein Flugverbot geben. Obwohl dies nicht näher erläutert wurde, konnte man annehmen, dass hier insbesondere der Norden gemeint war, schließlich war die Wolke in Skandinavien schon angekommen. 14.00 Uhr verging, 15.00 Uhr verging, dann gab es eine Meldung dass die Wolke möglicherweise gegen 20.00 Uhr die deutsche Grenze erreichen würde.

Parallel versuchte ich mehrmals Informationen über das Internet zu erhalten. Bei Google gab es keine nennenswerten, schon gar nicht aktuelle Ergebnisse zu diesem Thema, obwohl ich eine ganze Reihe von Suchworten eingab.
Der Spiegel lieferte zwar ausführliche Hintergrundinformationen, aber gab gemäß dem Anspruch an seriösen Journalismus keine Mutmaßungen heraus.
Weitergeholfen hat mir die Homepage von Yahoo. Hier habe ich immerhin eine Liste mit Meldungen gefunden, unter anderem das Statement einer Island-Offiziellen, „der Vulkanausbruch könne noch Tage dauern oder auch Jahre“.
Was fehlte war eine halbwegs verlässliche Einschätzung, aus der ich hätte entnehmen können, wann die Wolke ca. wo ankommen würde.

Dann hätte ich mich um 17.30 Uhr nicht in den Zug zum Köln-Bonn Flughafen gesetzt und hätte wahrscheinlich wie viele anderen nicht zum Chaos beigetragen. 6 Stunden stressiger Irrfahrt hätte ich mir erspart.
Trotz Web 2.0, trotz Twitter und trotz weltweiter Echtzeitvernetzung ist mir kein Instrument bekannt, welches unabhängig von offiziellen Stellen zum Beispiel durch inoffizielle Statements Einzelne in die Lage versetzt sich auf veränderte Situationen einzustellen.

Ohne große Probleme checkte ich in meinen Flug ein. Um 20.10 Uhr wurde die Verlegung des Starts auf 20.45 Uhr angezeigt. Um 20.30 Uhr wurde uns mitgeteilt, dass der Flughafen gesperrt sei. Wir wurden an den Checkin gebeten, um unseren Flug umzubuchen.
Auch hier schien man in keiner Weise über die knappe Mitteilung der Flughafensperrung hinausgehende Informationen erhalten zu haben. Man bot für Mallorca-Reisende die Umbuchung für einen Flug am nächsten Morgen ab Dortmund an. Wiederum wurde unnötig Chaos produziert.

Obwohl im Prinzip jeder in der Lage ist, jederzeit sein Know How allen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, lassen sich aktuelle inoffizielle Meldungen und Meinungen nur dann verarbeiten, wenn erst einmal ein semantisches Gerüst da ist, welches Suchanfragen zu einen Stelle verdichtet. Eine solche Verdichtung bietet der Kategorien-Scout der getTIME.net GmbH. Sowohl das Suchwort „Flugverbot“ als auch das Suchwort „Vulkanausbruch“ führen zur Kategorie „Naturkatastrophen“.

Alle Wissenschaftler sind sich einig, dass durch die Erderwärmung in Zukunft die Wetterphänomene zunehmen werden. Einen offiziellen Alarm wie ein Flugverbot auszulösen ist eine ungeheure Verantwortung, weil ein solches Verbot Kosten in mehrstelliger Millionenhöhe produziert und wird deshalb kurzfristig getroffen.
Es muss jedoch gerade auch bei sich extrem schnell verbreitenden Ereignissen im Interesse der Entscheider sein, dass sich jeder individuell möglichst früh aufgrund von präzisen Informationen im Vorfeld auf solche Ereignisse vorbereitet und so vielleicht noch größere Kosten vermeidet, weil er sich richtig verhält. Suchmaschinen wie Google scheinen hier nicht die richtigen Quellen zu sein, weil bei aktuellen Ereignissen noch keine Grundlagendaten für eine Ranking relevante Information vorliegen. Professionelle Journalisten gefährden ihren Ruf, wenn sie zu viel und zu schnell spekulieren, helfen hier also auch nicht weiter.
Das einzige was hilft sind Spezialsuchmaschinen, Blogs etc., welche schnell und unkompliziert über ein System wie den Kategorien-Scout gefunden werden.

Wenn Sie selbst um 17.30 Uhr am 15.4.2010 z.B. auf einer Spezialsuchmaschine für Meteorologen oder einem Blog ausreichend informiert waren, um nicht zum Flughafen zu fahren, dann teilen Sie uns bitte dringend diesen Link mit. Wir werden diese Suchmaschine hinter unsere Kategorie „Naturkatastrophen“ legen, damit sich unsere User in Zukunft wirklich in Echtzeit einen inoffiziellen Eindruck über die Situation verschaffen können. Bitte teilen Sie uns den Link über unser
Kontaktformular mit.

Olaf Berberich

Erzieht das Internet zum Cyberkriminellen?

Der besorgte Vater Herr M. hat mir folgende Geschichte geschrieben:
Sein 11 jähriger Sohn hat sich aus dem Internet das kostenlose Spiel „alaplaya“ heruntergeladen. Zu diesem kostenlosen Spiel gibt es kostenpflichtige Erweiterungen.
Waren früher Markenschuhe Statussymbole, sind es heute Spielerweiterungen.

Nicht ungewöhnlich ist jedoch, dass Eltern – wie auch im geschilderten Fall – nicht einsehen, durch den Kauf von Erweiterungen die Spielsucht des Kindes noch zu verstärken.

Erstaunt fand Herr M. auf seiner Mobilfunk-Rechnung zwei Abbuchungen für 9,90 Euro mit dem Vermerk „alaplaya“.
Von seiner Mobilfunk -Hotline wurde ihm die Telefonnummer des Anbieters mitgeteilt, der die Rechnung gestellt hatte. Hinter der Nummer verbarg sich ein Sprachautomat, der lediglich ermöglichte, nach Eingabe der eigenen Handynummer einen Service abzubestellen. Die Möglichkeit, sich über die abgebuchten Beträge zu beschweren gab es nicht.
Nach erneutem Insistieren von Herrn M. teilte der Mobilfunkprovider eine E-Mail Adresse des Anbieters mit.

Es kam folgende Antwortmail:
„Kurz zur Information wer wir sind und was wir tun:
Wir sind ein Onlinespielevertrieb der die Projekte alaplaya.eu und florensia.eu betreibt.
Beides Spiele in denen man sich eine Art virtuelle Währung kauft, mit dieser Währung kann man dann im Spiel Gegenstände kaufen.
Es handelt sich also nicht um ein ABO Modell sondern wie vom Burda Wireless Support erwähnt um Einmalzahlungen.
Das Geld dass von Ihrem Mobiltelefon aufgeladen wurde wurde bei uns im Spiel „S4 League“ genutzt.

Handyzahlungen funktionieren bei uns wie folgt:
-Der Kunde gibt die Handynummer bei uns auf der Seite ein
-Eine SMS wird auf dieses Handy verschickt mit einem PIN Code
-Der Kunde muss diesen PIN Code bei uns auf der Seite eingeben
-Erst jetzt wird das Mobiltelefon belastet

Laut diesem Prozess muss also bei jeder Zahlung Zugang zu Ihrem Handy bestanden haben um den PIN Code einzusehen.

Hoffe diese Informationen helfen Ihnen denjenigen zu finden der Ihr Handy zur Zahlung genutzt hat.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen natürlich jederzeit, auch telefonisch, zur Verfügung.“

Zwischenzeitlich hatte Herr M. mehrfach mit seinem Sohn geredet, der heftigst bestritt, Zusatzerweiterungen gekauft zu haben. Schließlich gab er zu, abends wären Herr M. einen Spielfilm sah, die Transaktionen über das väterliche Handy durchgeführt zu haben.
Rechtlich war also alles in Ordnung!? Eine Bestellung wurde aufgegeben, eine Lieferung erfolgte und Herr M. hatte keine Möglichkeit zu beweisen, dass sein minderjähriger Sohn dieses somit ungültige Rechtsgeschäft geschlossen hatte.

Viel wichtiger als der rechtliche Aspekt ist jedoch die Auswirkung solcher Geschäftsmodelle auf die Entwicklung unserer Gesellschaft. Anbieter werden zu Bezahlmodellen durch die Hintertür gezwungen, weil beim User allgemein die Erwartungshaltung herrscht, dass im Internet alles kostenlos ist.

Fatale Auswirkungen haben solche Geschäftsmodelle auf das Wertesystem, welches unseren Kindern vermittelt wird. Wenn ein Jugendlicher (fast) alles kostenlos aus dem Internet herunterladen kann, wie soll er dann verstehen, dass es Diebstahl – wenn auch nur in der eigenen Familie – ist, wenn man sich über das väterliche Handy einen PIN herunter lädt.
Einen kleine Schritt weiter werden dann fremde Handys zum Bezahlen benutzt.
Durch solche Geschäftsmodelle geht der Generation der Digital Natives jegliches Verständnis für Urheberrechte und Recht verloren.

Qualität kostet ihren Preis. Qualität gibt es in Zukunft nicht mehr, wenn alles umsonst sein soll.

Wir brauchen wieder klare und transparente Geschäftsmodelle gerade im Internet.

Olaf Berberich

Kindersicherung bei Computersucht von Jugendlichen?

Suchmaschinen finden genau das, was Anbieter hinterlegt haben. Informationen von Suchenden können hiervon extrem abweichen.
Ein aktuelles Beispiel bietet die „Kindersicherung“ von Salfeld.

Es handelt sich um eine hoch effektive Möglichkeit, Internetzeiten und Spielzeiten am Computer zeitlich zu beschränken.
Allerdings ist das Wort „Kindersicherung“ irreführend. Unter „Kindersicherung“ versteht man z.B. eine Schlüsselkappe, welche in die Steckdose gesteckt wird. Insbesondere Kleinkinder sollen davon abgehalten werden, sich mit spitzen Gegenständen einen Stromschlag zu holen.

Normalerweise sollte man davon ausgehen, dass Kinder im Vorschul- und Grundschulalter noch so beaufsichtigt sind, dass das permanente Computerspielen verhindert werden kann, eine „Kindersicherung“ also nicht benötigt wird.

Schwierig wird es erst bei den zehnjährigen Jungen, die sich eine selbständige Freizeitgestaltung erkämpfen.
Ab diesem Alter bietet die „Salfeld-Kindersicherung“ eine wirkungsvolle Hilfe. Das größte Problem der Spielsucht ist der Verlust jeglichen Zeitgefühls. Es ist eine große Hilfe, wenn der Computer von alleine ausgeht. Für Eltern bietet dieses Tool eine große Entlastung, da die täglichen stressigen Diskussionen aufhören. Es gibt klare Regeln, die der Computer setzt.
Dieser ist unbestechlich. Das Konfliktpotential zwischen Eltern und Jugendlichem wird erheblich reduziert. Dieses Tool ist durchaus auch einem Sechzehnjährigen noch zumutbar.

Nur leider findet man das Tool eben nur unter dem Suchbegriff „Kindersicherung“.
Weder unter „Computersucht“, noch unter „Zeitkontrolle“, „Spielsucht“, „Games“ oder „Suchtbekämpfung“ kann man in Suchmaschinen wie Google dieses Tool finden.

Böse Zungen könnten nun behaupten, dass die Spielelobby kein Interesse an diesem Tool hat. Schließlich war in unserer Stichprobe in Onlinespieleshops und Spielegeschäften nirgends ein Tool zur Zeitkontrolle erhältlich.

Auch deshalb möchten wir an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass dieses Tool ausgezeichnete Dienste erweist. Jugendliche, denen so die Spielzeiten reduziert werden, sind innerhalb weniger Tage bereits viel ausgeglichener.

Bevor Sie sich vergebens eine Suchmaschine bemühen, bieten wir Ihnen direkt den passenden Link an. Bitte klicken Sie auf Spielsucht-Schutz.

Der Mittelstand als Motor im neuen Jahrzehnt

Liebe Leser des Mittelstandsblogs,

wieder ist ein Jahrzehnt vorbei. Vieles haben Einzelne, Unternehmer und die Politik sich 2000 zur Jahrtausendwende vorgenommen. Manches wurde erreicht, vieles nicht.

In unserer außengeleiteten Gesellschaft setzen sich immer mehr Entwicklungen evolutionär durch. Einzelne fühlen sich als kleiner Teil einer globalen Gesellschaft, überflutet von Informationen, die nur noch gefühlt als wahr oder unwahr gewertet werden.

Der Klimawandel ist unveränderlich oder der Klimawandel findet nicht statt. Wir haben eine Wirtschaftskrise oder es ist nur eine Bankenkrise. Es gibt eine Inflation oder keine Preissteigerung. Für die Schweinekrippe brauchen alle eine Impfung oder die Nebenwirkungen sind schlimmer als die Grippe.

Wir, der Mittelstand sind gefragt auch in Zukunft wichtige innovative Impulse zu setzen. Wer nichts riskiert, liegt 100% falsch. Wer Entscheidungen trifft und einen eingeschlagenen Weg hartnäckig verfolgt, hat eine über 50% Chance, richtig zu liegen. Wir sind es, die auch in Zukunft etwas bewegen. Wir sind es, die sich nicht vor den Karren der Lobbyisten spannen lassen, sondern unseren eigenen Weg gehen.

Will Politik in Zukunft erfolgreich sein, so sei ihr geraten, weniger nach den Strömungen im Fluss zu suchen und mehr ihren Kurs beizuhalten, ohne sich beeinflussen zu lassen. Nur an der Einhaltung ihrer Versprechen wird man sie messen.
25% Bürokratieabbau und Abbau von Subventionen hat die neue Regierung versprochen. Überbordende Bürokratie ist die Antwort auf den sich in unserer Gesellschaft ausbreitenden Fatalismus. Zur Fehlervermeidung werden Verantwortlichkeiten in Politik und Behörden solange zerlegt, bis Verantwortliche nicht mehr zu finden sind.
Hier können Politik und Behörden viel vom Mittelstand lernen. Noch einmal, wenn jede Regierung der aktuellen Lobbyisten-Strömung folgt, erreicht sie nichts und liegt 100% falsch.

Wie kann es sein, dass der Mann auf der Straße inzwischen genau weiß, was nötig wäre: keine unsinnigen Subventionen für Lobbyistengruppen, keine Neuverschuldung aber konsequenter Umweltschutz ohne Rücksicht auf einzelne Zielgruppen.
Wer Weihnachten durch die Einkaufsstraßen flanierte, erfreute sich der Wärme der Warmluftgebläse der Geschäfte mit offenen Türen. Warum schiebt man hier nicht einen Riegel vor. Ist die Warmluftgebläselobby zu stark? Wenn alle Türen zu wären, würde jedenfalls kein Kunde weniger kaufen. Es gibt viele Möglichkeiten ohne große Investitionsprogramme das Richtige zu tun.

Verändern wird sich etwas, wenn jeder Politiker und jeder Beamte an seinen nachhaltigen Erfolgen gemessen wird. Dies geht nur, wenn ihm diese Erfolge und in gleicher Weise auch Misserfolge eindeutig zugeordnet werden können.

Wir brauchen nicht mehr Geld, um die zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen, wir brauchen nur ein wenig mehr Konsequenz.

Ich wünsche uns allen ein sehr erfolgreiches neues Jahr mit mehr klaren Regeln und klaren Zielen.

Ihr Olaf Berberich

Bildungsstreik? Alles neu? Oder lieber den „Master of Practice“?

10 Jahre nachdem die Umstellung auf den Europäischen Bachelor-Studiengang beschlossen wurde herrscht bei den Studenten erheblicher Unmut, der sich in den derzeitigen Streiks Ausdruck verschafft. Zu verschult, zu viele Prüfungen sind die wichtigsten Vorwürfe.

Das Ziel einer europäischen Standardisierung von Schule und Universität ist theoretisch sinnvoll und lässt sich nicht mehr rückgängig machen.
Dies würde auch von den Studierenden bei einigen diskutierten Veränderungen akzeptiert, wenn die Studenten anschließend bereit für den Job wären.
Das anschließende Studium des Masters ist derzeit ebenfalls theoretisch aufgebaut und bringt die Studenten einem eigenverantwortlichen Arbeiten mit Führungsverantwortung nicht näher, sondern qualifiziert eher für eine wissenschaftliche Laufbahn.

Die heutige Studentengeneration gerät in Gefahr, sich an den Anforderungen der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstands, der in Deutschland die meisten neuen Arbeitsplätze schafft, vorbei zu entwickeln. Die Diskussion könnte weitgehend entschärft werden, wenn neben einem theoretisierten Masterstudium ein Projekt orientiertes praktisches Aufbaustudium des „Master Of Practice“ angeboten würde.

Hält die permanente Überflutung durch die neuen Medien mit Informationsschnipseln von der intensiven und kritischen Auseinandersetzung mit „Wissen“ ab, so will Schule und vermehrt auch Studium durch das Eintrichtern von oft veraltertem Wissen vordergründig das Gegenteil. Der Effekt bei beiden Wissensbeschaffungsprozessen ist jedoch gleich: Es bleibt keine Zeit zum kritischen Hinterfragen von Informationen.

Erstaunlicher Weise ist diese Entwicklung völlig entgegengesetzt zu den im Rahmen der PISA-Studien entwickelten Forderungen.
PISA orientiert sich nicht an der Schnittmenge nationaler Curricula, sondern postuliert einen eigenen Bildungsbegriff, der auf Englisch als literacy bezeichnet wird: „das Wissen, die Fähigkeiten, die Kompetenzen, … die relevant sind für persönliches, soziales und ökonomisches Wohlergehen“ (OECD 1999). „Hinter diesem Konzept verbirgt sich der Anspruch, über die Messung von Schulwissen
hinauszugehen und die Fähigkeit zu erfassen, bereichsspezifisches Wissen und bereichsspezifische Fertigkeiten zur Bewältigung von authentischen Problemen einzusetzen.“(Quelle Wikipedia).

Rein verschulte Systeme schaden den Studenten weniger, deren Eltern den kritischen Umgang mit Informationen trainieren und ihren Kindern die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen. Dieses Verhalten ist eher bei Akademikern und Familien mit gehobenem Einkommen zu erwarten. Hierdurch wird über Generationen eine Zweiklassengesellschaft verfestigt. Als Argument für das verschulte System wird angegeben, dass die Abbrecherquote im Vergleich zum früheren „freien“ Studium stark gesunken ist. Hierbei wird übersehen, dass ein abgeschlossenes Studium noch keinen Garantie für eine berufliche Karriere ist. Vielmehr werden die Studenten in der falschen Sicherheit gewogen, durch gute Noten für die Arbeitswelt bestens vorbereitet zu sein. Diejenigen, welche im alten Studiumssystem mangels Selbstorganisationsfähigkeit abgebrochen hätten, scheitern nach einem verschulten Studium umso heftiger beim Berufseintritt.

Die Lösung des Problems ist relativ einfach. Deutschland sollte seine Stärken ausspielen und ein praktisches Masterstudium anbieten, in dem eigenständiges verantwortliches Arbeiten in interdisziplinären Teams vor dem Berufseinstieg erlernt werden kann. Es sollte eine Vielfalt von kleinen Führungsschmieden entstehen, welche für den Master Of Practice im Wettbewerb stehen.

Bereits 1991 wurde ein solches Konzept als Pilotprojekt für Nordrhein-Westfalen aufgesetzt. Den meisten Studienanfängern – alles Akademiker, teilweise sogar promoviert – fehlte das Rüstzeug sich in der Arbeitswelt zu behaupten. Innerhalb von 10 Jahren wurde das Konzept zur Perfektion entwickelt. Akademiker mit Abschlüssen aus den unterschiedlichsten Bereichen arbeiteten in großen Multimediaprojekten zusammen. Multimediaprojekte eignen sich besonders gut für eine interdisziplinäre praktische Zusatzausbildung. Viele Studium übergreifende Fähigkeiten wie Arbeiten im Team, Teamleitung, Kalkulation von Projekten, Erstellung von Geschäftsplänen für innovative Produkte, Qualitätsmanagement, Marketing oder Computer- und Internetkenntnisse werden verfestigt.

Im Folgenden definiere ich auf Basis der Erfahrungen in dem Pilotprojekt GraTeach einen 12-Punkteplan als Voraussetzung für ein erfolgreiches Master of Practice Studium:

    1. Organisationsform:

  • Praxisuniversitäten dürfen nicht als neuer Fachbereich an bestehende Universitäten angegliedert werden, da der UNI-Betrieb zu groß und zu unflexibel ist.
  • Praxisuniversitäten sollten kleine Inhaber geführte Institute in privater Hand mit nicht mehr als 150 und nicht weniger als 60 Studenten gleichzeitig sein.
  • 2. Zielgruppe:

  • Der Zugang ist aus mehreren verwandten Studiengängen möglich, um eine dem Arbeitsalltag vergleichbare interdisziplinäre Teambildung zu erreichen, z.B. können Dipl.-Designer, Journalisten, Kommunikationswissenschaftler, etc. am „Master of Practice Multimedia“ teilnehmen.
  • Gleichzeitige Zugangsmöglichkeit mit Hilfe der Förderinstrumente der Arbeitsmarktpolitik für arbeitslose Akademiker im Sinne eines lebenslangen Lernens. Berufsanfängern und Berufserfahrene bereichern einander.
  • 3. Rahmenbedingungen:

  • Jedes neue Pilotprojekte erhält die Finanzierung einer Vorlaufphase von 12 Monaten.
  • In dieser Zeit müssen alle Eventualitäten berücksichtigt werden und in einem beide Seiten 100% bindenden Vertrag festgehalten werden.
  • Nach der Vorlaufphase Planungssicherheit von 5 Jahren für das Institut. Pilotprojekte brauchen Zeit, um sich zu entwickelt und müssen auch Fehler machen dürfen. Es hat fast 10 Jahre gedauert, bis das Konzept bei GraTeach so ausgefeilt war, dass es von alleine funktionierte.
  • Nach 4 Jahren gibt es eine Evaluation und ggf. die Entscheidung, dass das Pilotprojekt nach einem weiteren Jahr beendet wird.
  • 4. Personelle Bedingungen:

  • Im Pilotprojekt GraTeach zeigte sich, dass am Markt verfügbare Dozenten für das Konzept weitgehend ungeeignet waren.
  • Ein solches Konzept braucht keine Wissensvermittler, sondern Coaches, welche sich als Person zurücknehmen und auf Hilfe zur Selbsthilfe konzentrieren.
  • Es bedarf in der Vorphase einer speziellen Fortbildung der Dozenten. GraTeach hat zuletzt ausschließlich mit Absolventen des eigenen Instituts als Dozenten gearbeitet.
  • 5. Zulassungsverfahren:

  • Die Noten aus Abitur und Bachelor reichen nicht als Bewertungsgrundlage aus.
  • In einem persönlichen Beratungsgespräch muss geklärt werden, ob Bewerber die Voraussetzung mitbringen, sich auf ein eigenverantwortliches Arbeiten einzulassen. Wer ein Lehrinstitut erwartet, im dem scheibchenweise Wissen eingeträufelt wird, ist in einem solchen Konzept nicht nur falsch, sondern stört möglicherweise das ganze System.
  • 6. Bewertungssystem:

  • Keine Noten oder Standardisierung der Praxisstudien. Noten wurden im Gymnasium und dem Bachelor-Studium ausreichend vergeben. Im Wesentlichen dienen Noten der Selektion. Eine weitere Selektion nach dem Bachelor-Studium ist nicht sinnvoll. Volkswirtschaftlich sollen die bisher getätigten öffentlichen Investitionen in die Ausbildung der Absolventen zu einem möglichst qualifizierten Arbeitsplatz führen. Ziel jedes Absolventen muss es sein, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu erhöhen.
  • Erstellung von qualifizierten Zeugnissen. Das Praxisstudium fungiert als erster Arbeitgeber. Die Studienzeit darf zwischen einem und drei Jahren variieren.
  • Wer nach der Regelstudienzeit nicht für den Arbeitsmarkt bereit ist, wird nicht fallengelassen, sondern immer mehr in Projektverantwortung / Wissensbeschaffung eingebunden, bis ein Arbeitsverhältnis weniger stressig erscheint, als weiter zu studieren. Mit dieser Strategie erreichte GraTeach zu nahezu 100% einen direkten Übergang von der Qualifizierung in ein Arbeitsverhältnis.
  • 7. Studiengebühren:

  • Keine Studiengebühren. Studiengebühren teilen in eine Zweiklassengesellschaft über Generationen ein und schöpfen nicht das Potenzial der Human Ressourcen aus.
  • 8. Kontroll-/Sanktionssystem:

  • Anwesenheitskontrolle über ein elektronisches Zeiterfassungssystem.
  • Berechnung einer No Show Gebühr für Fehlstunden, bzw. Zeiten, in der keine Leistung erbracht wurde. Mit diesem Konzept war GraTeach sehr erfolgreich.
  • Verdienstmöglichkeit im Rahmen von 400,- Euro Jobs für zusätzliche Leistungen. Hierdurch werden die Studierenden nicht gezwungen Zusatzjobs ohne Studiumsbezug anzunehmen.
  • Auch Abbrecher zahlen eine No Show Gebühr.
  • 9. Theorie/Praxis:

  • Die Theorie ordnet sich im Master of Practise Studium der Praxis unter, z.B. durch spezielle Lehrinhalte zu Organisation, Qualitätsmanagement, Personalführung, etc..
  • Möglichst schnelle Übernahme von realer Projektverantwortung durch die Studierenden und Einbindung in die Wissensbeschaffung.
  • Keine Durchführung von Schulungsprojekten ohne realen Auftraggeber. Solche Projekte wecken bei den Studenten weder die Motivation, noch werden diese bei zukünftigen Arbeitgebern als Praxiserfahrung gewertet. Im Pilotprojekt GraTeach arbeiteten die Studenten an realen Großprojekten wie der „Route Industriekultur“ mit.
  • Studierende galten nach ihrem Abschluss bei GraTeach nicht mehr als Berufseinsteiger und verhielten sich auch nicht mehr so.
  • 10. Positionierung der Projekte am Markt:

  • Berücksichtigung der Praxisuniversität bei Ausschreibungen von öffentlichen Projekten.
  • Eine Praxisuniversität muss einen anderen Focus auf die Auswahl für Projekte legen, als die Privatwirtschaft. Die Herausforderung der Teilnehmer durch möglichst innovative Projekte muss im Vordergrund stehen. So war z.B. die „Route Industriekultur“ für beide Seiten eine WIN-WIN-Situation. Keine Agentur hätte einen vergleichbaren Mix an Kunsthistorikern, Soziologen etc. zur Verfügung stellen können.
  • Projekte haben eine Mindestlaufzeit von 3 Monaten und einen Bedarf von zwischen 5 und 40 Projektmitarbeitern.
  • Die Aufträge dürfen nicht zeitkritisch sein.
  • 11. Wettbewerb mit Produktionsbetrieben:

  • Um eine Wettbewerbsverzerrung weitgehend auszuschließen, sollte ein Gremium zusammengesetzt aus Produktionsfirmen der jeweiligen Branche eine Kontrollfunktion ausüben.
  • Der Praxisuniversität sollte nicht gestattet sein, außerhalb den in Universitäts-Projekten durchgeführten Aufträgen als Anbieter in der Wirtschaft tätig zu werden. Dafür kann die Universität sich darauf verlassen, dass sie über Ausschreibungen der öffentlichen Hand ausreichend passende Projektaufträge erhält. Einen eigenen Vertrieb unterhält die Universität nicht.
  • Die in der Regel von der öffentlichen Hand stammenden Aufträge werden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Ergibt sich aus den Aufträgen nach den 5 Jahren Vertragslaufzeit ein Gewinn, welcher höher als der marktübliche ausfällt, so wird dieser entsprechend mit den gezahlten Fördermitteln verrechnet.
  • 12. Qualitätskontrolle:

  • In der Regel ist das Studienziel erreicht, wenn der Student nach mindestens 12 Monaten Verweildauer einen vom Arbeitgeber unterschriebenen Stellennachweis in einem adäquaten Bereich vorlegt.
  • Das Ehemaligennetzwerk sollte über Jahrzehnte gepflegt werden und entsprechende Rückschlüsse zur Verbesserung der Qualität des Praxisstudiums getroffen werden.

Mehrere hundert Absolventen des Pilotprojekts GraTeach sind heute als Vorstände, Geschäftsführer oder in sonstiger leitender Funktion erfolgreich. Zu ca. einem Drittel der Absolventen besteht heute noch ein Kontakt und somit der Nachweis über den beruflichen Erfolg.

Die GraTeach GmbH wurde 2001 in die Insolvenz getrieben. Das Förderinstrument der Ziel 2 Mittel, welches seit 1991 in Anspruch genommen wurde, zeigte sich letztendlich für ein solches Pilotprojekt als nicht geeignet.

Im Wesentlichen gab es zwei Gründe für die Insolvenz:
1. Die von der öffentlichen Hand an GraTeach vergebenen Projekte wurde nicht zu marktüblichen Preisen, bzw. teilweise überhaupt nicht bezahlt. Gleichzeitig wurden Fördermittel mit dem Argument der erfolgreichen Kommerzialisierung zurückgefahren.
2. Das Mitspracherecht von Stadt, Kreis, Bezirksregierung, Land und EU führte dazu, dass mit GraTeach auf regionaler Ebene getroffene vertragliche Absprachen nicht an alle Beteiligten kommuniziert wurden. Hier setzten unbekannte Akteure mit geheimdienstlichem Wissen den Hebel an, sodass letztendlich der bewilligenden Behörde schriftlich getroffene Absprachen nicht mehr erinnerlich waren.

O. Berberich, Gründer der GraTeach GmbH

Der Strukturwandel und NRW – Eine Bestandsaufnahme am Beispiel von Kamp-Lintfort

Der Strukturwandel und NRW haben eine ambivalente Beziehung.
Ausgefochten wird der Strukturwandel vor allem im Ruhrgebiet.
Seit Jahrzehnten kämpfen Besitzstandwahrer mit fast allen Mitteln im Ruhrgebiet als größtem Verbund in NRW dafür, dass alles beim Alten bleibt.
Langsam, viel zu langsam setzen sich die Innovativen durch und kämpfen für ein internationales Image als Medien- und IT-Standort .

Das FTK in Dortmund hat wesentlich dazu beigetragen, dass insbesondere mittelstädische Unternehmer der Region sich permanent weiterbilden und vernetzen können. So war auch wieder der Tag der Informations- und Kommunikationswirtschaft Nordrhein-Westfalen am 16. November 2009 in Essen mit rund 300 Teilnehmern ein voller Erfolg.

Die Cenalo GmbH –nach Angaben auf der Website ein Unternehmen mit 5 Mitarbeitern – wurde von den Veranstaltungsteilnehmern zum Sieger des IKT.NRW Innovationspreises gewählt.
Kleine Unternehmen wie Cenalo sind es, die wendig und innovativ genug sind, um auch in 2009 Arbeitsplätze zu sichern.
Hingegen stieß der Beitrag von Prof. Dr. Ingo Wolff (IMST GmbH, Kamp-Lintfort) bei vielen Veranstaltungsteilnehmern auf Unverständnis. Er verglich den Verwaltungsaufwand für eine Förderung mit öffentlichen Mitteln beim Bund mit dem Aufwand bei der Abrechung von Landesmitteln. Während sich der Bund bei einer Förderung von 500.000,- Euro mit einem Testat eines Wirtschaftsprüfers zufrieden gibt, verlangt das Land NRW einen dicken Ordner voll mit Originalbelegen für eine Fördersumme von 200.000,- Euro.
Viele Veranstaltungsteilnehmer aus dem Mittelstand würden gerne für 200.000,- Euro den entsprechenden Verwaltungsaufwand betreiben, wenn sie das Know How hätten, entsprechend einfach wie der Großsubventionsempfänger IMST an öffentliche Mittel zu gelangen.
Hier muss die Frage erlaubt sein, warum ein erfolgreiches international tätiges Institut wie das IMST überhaupt weiter Regionalmittel erhalten muss? Reicht es nicht, wenn Bundes- und EU-Mittel die internationale Vernetzung des IMST mit anderen Forschungseinrichtungen fördern?

Über Jahrzehnte wurden an die strukturschwache Stadt Kamp-Lintfort von der SPD-Regierung bevorzugt Subventionen vergeben. Leider hat sich die Region immer wieder wandelresistent gezeigt.

Die Stadt Kamp-Lintfort sah 2001 tatenlos zu, wie die Deutschland weit anerkannte Führungsschmiede GraTeach Gesellschaft für Forschungs- und Qualifizierungskonzepte für neue Medien mbH nach 10 Jahren erfolgreicher Arbeit in eine von Wettbewerbern inszenierte völlig unnötige Insolvenz getrieben wurde. Diesen gefiel nicht, dass bei GraTeach ein durch Projektarbeit in Qualifizierungen wirtschaftlich tragfähiges Konzept entstand, welches zum Ziel hatte, sich vom öffentlichen Fördertopf abzunabeln.
Ca. 300 Absolventen tragen heute oft in der Funktion als Geschäftsführer zur Weiterentwicklung der deutschen Multimediabranche bei. Kamp-Lintfort profitierte nicht, da zahlreiche aus GraTeach hervorgegangene Existenzgründungen sich nicht in Kamp-Lintfort ansiedeln konnten, weil es schlichtweg keine Räumlichkeiten zu mieten gab.

Seit 2001 wurden die meisten Regional-Mittel der RAG-Bildung zugesprochen, die nicht gerade für innovative Konzepte steht.
Viele kluge Köpfe hat man aus der Region mit Ignoranz und Unverständnis vertrieben.
So wundert es nicht, wenn 2007 der Wettbewerb T-City mit einem Etat von 150.000.000,– Euro trotz Benq-Mitleidsbonus nicht nach Kamp-Lintfort sondern nach Friedrichshafen gegangen ist.

Seit 20 Jahren weiß man in Kamp-Lintfort, dass es mit der Kohle nicht weitergeht.
Vordergründiger Aktionismus hat lange über die Konzeptlosigkeit und fehlende Langfriststrategie hinweggetäuscht. Vorhandene Konzepte wurden boykottiert.
Nun soll also am 31.12.2012 als letzte Zeche die in Kamp-Lintfort schließen.

Es wird bei einer schrumpfenden Anzahl von Deutschen und zunehmenden Urbanisierung Landstriche geben, welche ihre Wirtschaftskraft verlieren. Kamp-Lintfort gehört definitiv dazu.
Als Ableger der Klever Fachhochschule 50 Studenten in Kamp-Lintfort studieren zu lassen, zeigt, wie hilflos die Versuche sind, zu retten, was vor 10 Jahren noch zu retten war.

1997 weigerten sich die Verkehrsbetriebe wegen fehlender Wirtschaftlichkeit eine weitere Bushaltestelle für den Technologiepark Dieprahm einzurichten. Bis heute gibt es diese nicht. Statt dessen träumt man im neuen Masterplan von einem eigenen Kopfbahnhof auf dem Zechengelände. Welche Wirtschaftskraft soll die Bahn AG denn bewegen, hier eine Anbindung herzustellen? Oder sollen hier wieder sinnlos Steuergelder verwendet werden?

Es bleibt zu hoffen, dass die Landesregierung NRW nicht erneut schwach wird und unwirtschaftlichen Investitionen noch mehr verlorenes Geld hinterher wirft. Es gibt viele Initiativen in NRW, die aus wenig Geld viele Arbeitsplätze schaffen können.
Die Wirtschaftskrise überwinden wir mit Hilfe zur nachhaltigen Selbsthilfe zusammen mit den Regionen, die ihre Bereitschaft zum Wandel in der Vergangenheit bewiesen haben.

O. Berberich, Gründer der GraTeach GmbH , Kamp-Lintfort