Ich habe in wenigen Worten in einer KI-Bild-Anweisung den Zustand unserer Gesellschaft festgehalten. Die KI kann in Sekunden das zeichnen, mit dem sich heute die Politik nicht mehr beschäftigen will, weil es ihr zu komplex erscheint. Als Prompt habe ich eingegeben: „Eine Gruppe unterschiedlicher Menschen, erwarten Ordnung, laufen durcheinander“.
Als Negativ-Prompt, also was das Bild nicht darstellen soll, habe ich eingegeben: „gesellschaftliche Ordnung, Frieden, Gestaltungswille“.
Wie können wir in einer von Tik-Tok emotionalisierten Welt der vereinfachenden Botschaften eine wache Gesellschaft schaffen, die sich zutraut proaktiv mit dem Erhalt unserer vordigitalen Errungenschaften in der digitalen Welt umzugehen?
Nach über 20 Jahren Fehlentwicklung einer ungesteuerten Digitalisierung geht es nicht mehr um Fortschritt, sondern zumindest für uns Deutsche zuerst darum, eine Gesellschaft zu erhalten, die weltweit durch ihre radikale Erneuerung nach dem Zweiten Weltkrieg Vorbild wurde. Es waren die vielen Einzelnen, die keinen Krieg mehr wollten und Deutschland zu dem gemacht haben, was es vor der Digitalisierung war.
Doch genau wie im KI-Bild gibt es viele, die einfach weitermachen, als ob sich nichts verändert hätte, während andere einen Klotz am Fuß tragen, der sie am Weitergehen hindert. Andere verschwinden einfach in einem Loch, ohne dass es jemand zur Kenntnis nimmt, oder stecken den Kopf in den Sand.
Den Linken und der SPD geht zunehmend das Feindbild des Kapitalisten verloren. Denn die meisten mittelständischen Unternehmen dienen nicht mehr als Feindbild in der globalen Welt, die von den Digital Playern gestaltet wird. Datenkapitalisten sind für die Gewerkschaften nicht erreichbar. Die Arbeit vieler Menschen und die Wertschöpfung weniger koppeln sich immer weiter voneinander ab.
Die Grünen werden endlich mit ihren Umweltthemen ernst genommen. Aber sie bieten keine überzeugenden Lösungsansätze. Viele Leute wollen die Umwelt erhalten, fühlen sich aber nicht mitgenommen, wenn es um Initiativen für Wärmepumpen und Windräder geht. Es fehlt ein dezentraler Ansatz, der auf die Energieautonomie des Einzelnen setzt und sein Verantwortungsbewusstsein mit Anreizen unterstützt.
Die FDP ist derzeit noch eine Hoffnungsträgerin. Zumindest jemand muss ja noch die Bürgerrechte hochhalten. Doch auch hier fehlt der Wille, in der kurzen verbleibenden Zeit eine digitale Gesellschaft aktiv zu gestalten. Gesellschaftliche Wertschöpfung kann nur dezentral von vielen erarbeitet werden. Dafür muss jeder Bürger eigene Schlüssel und damit die Verfügungsgewalt über seinen digitalen Datenbesitz haben. Ich habe in einem Gesamtkonzept bewiesen, dass es einfach wäre, alle Menschen in eine digitale Gesellschaft mitzunehmen. Aber ohne selbst jemand wie mich schützen zu können, wenn er solche Konzepte umsetzen will, wird der Erhalt vordigitaler Errungenschaften wie Vielfalt und Bürgerengagement im Digitalen scheitern. Die Wirtschaft wird es nicht alleine richten.
Die CDU hat immer schon diejenigen um sich versammelt, die Geld verdienen wollen. Hier bekommt man Hilfe, seinen Weg weiter zu gehen, ohne in ein Loch zu fallen. Doch weiter entfernen von der aktiven Gestaltung einer digitalen Gesellschaft kann man sich nur dann, wenn man offen dazu steht, ein demokratiefeindliches Konzept verfolgen zu wollen.
Die neuen Parteien müssen erst einmal beweisen, ob sie in der Theorie durchdachte Konzepte in einem schwierigen gesellschaftlichen Umfeld umsetzen können. Visionen alleine bewegen nichts mehr.
Wenn im Osten sich mehr von demokratischen Parteien verabschieden als im Westen, dann liegt das einfach daran, dass sie eben keine oder nur wenige gute demokratische Jahre erlebt haben und dann von den digitalen Verwerfungen überrollt wurden. Sozialistische Systeme wurden zerschlagen und es blieb für viele zu wenig Zeit ihren eigenen Weg zu finden.
Digital ungestaltete Demokratien werden nicht mehr von gesellschaftlichen Notwendigkeiten, sondern von global skalierbarer Geschäftsmodellen im Interesse Weniger bestimmt.
Dabei macht es gerade Digitalisierung möglich, räumliche Grenzen zu überwinden. Mit den richtigen Teilhabekonzepten hätten Ostdeutsche eben keinen Standortnachteil.
Genauso könnten wir als aktives Einwanderungsland dem demografischen Wandel entgegentreten, in dem digitale Probearbeiter in ihrem Heimatland bereits ihre Teilhabe an unserer Gesellschaft vorbereiten würden. Derzeitige gesellschaftliche Reibungsverluste durch Migration wären durch gesellschaftliche Integration bereits im Ausland vermeidbar.
Ein Großteil der Desinformation und Cyberattacken würden vermieden, wenn alle Bürger die Möglichkeit hätten, in einem demokratischen Prozess neu ins Trusted WEB 4.0 aufgenommene Informationen zu bewerten. Wenn jeder digitale Täter eindeutig ermittelt werden könnte, hätte der Cyber-Spuk schnell ein Ende.
Doch dazu bedürfte es eines Gestaltungswillens, um die demokratische gesellschaftliche Ordnung und den Frieden in Deutschland zu erhalten. Wenn Politik nur auf Druck reagiert, werden die Demokratien im Rahmen der weiteren Digitalisierung sich von innen aufgelöst haben, bevor überhaupt Gegenmaßnahmen getroffen werden.