Es gibt nichts Schlimmeres, als das Warten auf ein neues Organ.
Nur weil Menschen nicht nachgedacht haben und auf eine Organspenderregelungen verzichten, sterben täglich viele Menschen einen völlig sinnlosen und überflüssigen Tod.
Der geneigte Politiker denkt, das Volk ist dumm, oder zumindest träge. Es ist also eine gute Idee, jeden regelmäßig daran zu erinnern, dass man seiner bürgerlichen Pflicht noch nicht nachgekommen ist, der Gemeinschaft das, was man nach seinem Tod nicht mehr braucht, zur Verfügung zu stellen.
Schließlich könnte es auch einen selbst einmal treffen.
So weit, so nachvollziehbar. Ein Teil dieser Trägheit mag aber auch darin begründet sein, dass das Volk sich ausreichend verwaltet und bevormundet fühlt. Schließlich setzt sich permanent der Trend zum Nichtwähler fort. So ist eher unwahrscheinlich, dass die Aktion der regelmäßigen Aufforderung zum Eintrag in die Organspendendatenbank zum Erfolg führt.
Die ganze Diskussion um Organspenden wird jedoch dazu führen, dass viele – vielleicht genug – im privaten Bereich Regelungen mit Ihren Verwandten z.B. in Form einer Patientenverfügung treffen. Diese entzieht sich jedoch der Kontrolle des Staates.
Aber es muss auch die Frage erlaubt sein, welcher Geistesblitz die Politik getroffen hat, nicht nur eine Organspenderdatenbank anzulegen, sondern personenbezogene Daten auch noch an Dritte weiter geben zu wollen, siehe http://www.tagesspiegel.de/politik/streit-ueber-datenschutz-parteien-konsens-bei-organspendereform-zerbrochen/6667154.html .
Wer mit dem Leben kämpft, ist letztendlich zu allem bereit. Wer kann, wird für ein Organ fast jede Summe zahlen.
Im Rahmen von Social Media Sucht gehen die Drogeneinnehmen zurück http://www.tagesschau.de/inland/drogenbericht116.html. Was liegt also für kriminelle Vereinigungen näher, als sich neue attraktivere Betätigungsfelder zu suchen.
Was hilft ein Verfahren, welches im legalen Fall genau festlegt, wann Organe entnommen werden, wenn wir sozusagen als Ersatzteillager mit allen Details der Verwertungsmöglichkeit auf einer zentralen Datenbank abrufbar werden. Nachdem selbst Millionen von Bankdaten gehackt wurden, wird wohl niemand mehr annehmen, dass diese Daten vor dem Zugriff von Dritten sicher sind.
Wer stellt sicher, dass bei meinem Tod nicht ein wenig illegal nachgeholfen wird, wenn meine Werte optimal stimmen und für den gutbetuchten „Kunden“ einen entsprechenden Marktwert haben?
Leider ist Politik in Deutschland noch immer nicht in der Onlinewelt angekommen.
Wir brauchen Konzepte, die auf die Gefahren des unkontrollierten Datensammelns reagieren und nicht einen Staat, der sich zum Erfüllungsgehilfen von Sammlern personenbezogener Daten macht.