6/11 Das gefährliche Manöver – Mazurskie, Mit, 28. August 2013

Nach einem weiteren anstrengenden Tag verlegen die Mitglieder von QX nach 16.00 Uhr das Boot erneut.

Heute ist Udo zuerst am Steuer und bleibt hier auch.
Ai lächelt und denkt „Männer sind nun mal Technikfreaks“.

Sie haben beschlossen, nicht weiter in den Norden zu fahren, sondern heute noch Gizycko hinter sich zu lassen und im Jezioro Niegocin zu ankern.

Als sie durch die enge Bucht zum Jezioro Kirsafty zurück Richtung Sztynort fahren, kommt ihnen ein Segler unter Motor entgegen. Sie sind schon fast vorbei, da sieht Udo wie jemand auf dem Vorschiff des Seglers wie wild mit einem roten Pfänder winkt.
,Ach unser 8. Pfänder‘, denkt er und wendet das Boot. Es ist kein Problem mit den 45 PS den Segler mit seinem 5 PS Hilfsmotor wieder einzuholen.

Udo ist ganz darauf konzentriert, nahe an das andere fahrende Boot heran zu kommen. Er hat noch sehr wenig Fahrpraxis. So hat er keine Zeit, die anderen zu informieren. Zuletzt muss er sogar das Bugstrahlruder einsetzen, um nah genug an den Segler heranzukommen.

Er sieht nicht die panischen Blicke der drei anderen und ihre stumme Diskussion. Diese endet damit, dass es wohl weniger auffällig ist, den Pfänder an Bord zu nehmen.
Ai geht auf Deck und nimmt lächelnd aber wortlos den Pfänder entgegen. Hier kann man meist sowieso nur polnisch. Schnell verschwindet sie wieder in der Hauptkabine. Durch den Sonnenschutz an den Fenstern ist der Einblick in die Kabinen weitgehend verwehrt.
Udo ist stolz, dass er Bug- und Heckstrahlruder entgegengesetzt einsetzen kann und hierdurch elegant das Boot auf der Stelle dreht. Erst dann hat er Zeit, vom Cockpit in die Hauptkabine zu sehen.

Er blickt auf eine völlig irreale Szene. Er sieht gerade noch, wie sich Ai, Michail und Conor jeweils ein Küchenmesser greifen.
„Was soll das, seid ihr denn völlig verrückt geworden? Fallen jetzt alle übereinander her?“, schreit er.
Ohne sich um ihn zu kümmern, stürzen sich die Drei gemeinsam auf den Pfänder und versuchen möglichst schnell, den harten Plastikmantel aufzuschlitzen. Wenig später liegen überall Fetzen aus rotem Plastik auf dem Boden der Hauptkabine verstreut.

Mehr……..

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