Dem Vertrag beigefügt war eine genaue Anweisung, was er für den Kunden durchzuführen hatte.
Zuerst wartete er auf die Frühmaschine von IPC aus Hongkong.
Die Frachtmaschine landete pünktlich um 8.30 Uhr.
Ryman überprüfte die Fracht besonders gründlich. Angegeben waren 500.000 Packungen Grippemedikamente, Auslieferung an die Firma Human International Ltd. in New York.
Er öffnete einige Kisten. Er hatte schließlich keine Lust, beim Zoll eine böse Überraschung zu erleben. Doch auf alle Paletten entsprach die Ware den Frachtscheinen.
Ryman war noch immer nicht zufrieden. Er errechnete das Frachtvolumen bei Berücksichtigung von Packungsgröße und Anzahl. Auch hier entsprach die Frachtmenge den Angaben der Zollpapiere.
Die Fracht wurde in einem LKW von Ryman Ltd. umgeladen. Beim Zoll gab es keine Beanstandungen.
„Geht’s euch jetzt schon so schlecht, dass Ihr Medikamente mit VIP-Service liefert?“
Der Zollbeamte wusste offensichtlich nichts davon, dass Ryman Ltd. geschluckt worden war.
„Man nimmt, was man bekommt“, antwortete Ryman.
Er fuhr gemäß Vorgabe zu einer großen Garage in unmittelbarer Nähe zum Liefereingang des Flughafens. Mit dem Schlüssel, den er zusammen mit der Fracht erhalten hatte, öffnete er die Garagentür und fuhr den LKW herein.
In der Garage befand sich ein zweiter LKW mit der Aufschrift Ryman Ltd.. Was sollte das, das war keiner von seinen Wagen.
Er betrachtete den Wagen genauer und sah, dass der Wagen auf drei Seiten mit insgesamt 30 Ausgabeautomaten ausgerüstet war.
Auf dem Dach des Wagens gab es ein LED-Anzeigeband.
Er bestieg den Wagen durch die nicht abgeschlossene Fahrertür. Direkt fiel ihm auf, dass die Beifahrertür zugeschweißt war. Er ging in den hinteren Bereich. Ungewöhnlich war eine Luke im Boden des hinteren Wertraumes. Außer der Fahrertür und der zugeschweißten Beifahrertür hatte das Fahrzeug keine weitere Tür. Im Inneren hing unter den Ausgabeschaltern jeweils ein großer Geldsack.
Ryman las die auf dem Beifahrersitz liegenden weiteren Anweisungen. Er konnte nichts Ungesetzliches erkennen und er musste zugeben, man hatte alles für seine Sicherheit getan. Sorgfältig steckte er sich 5 Packungen des Grippemittels ein. Diese Menge hatte man ihm zugestanden.
Anschließend benötigte er einige Stunden, um umständlich durch die Fahrertür die Medikamente in das Spezialfahrzeug einzuladen.
Die Nacht schlief er sehr unruhig in der ohne seine Frau viel zu großen Wohnung.