Wachwechsel Millenium Biltmore, Los Angeles – August 2007 – Kapitel 19, Teil II

Der Konferenzraum des Hotels war für den Beamer abgedunkelt.
Ganz hinten saß eine Gruppe von Leuten, die gerade dadurch, dass die einzelnen Gesichter nicht zu erkennen waren, eine ungeheure Macht ausstrahlten.
Vor der Gruppe waren zwei Sitzreihen leer geblieben. Keiner hatte sich getraut, sich in ihre Nähe zu setzen.
Von den 8 Gruppenmitgliedern waren zwei unter einer weißen Kopfbedeckung versteckt. Die Scheichs wirkten so, als ob sie ihr Tuch benutzen wollten, um sich in der bereits großen Dunkelheit gänzlich unsichtbar zu machen.
Ein muskulöser grauhaariger Mann, dessen Alter man genauso wenig schätzen konnte wie seine Nationalität, löste sich aus der Gruppe heraus und unterbrach abrupt den Vortrag.
„Bitte keine weiteren technischen Details, kommen wir zum Wesentlichen!“
Frankowitz machte keinen Hehl daraus, was er davon hielt, wenn man seinen Vortrag unterbrach. „Mit welcher Berechtigung unterbrechen Sie mich?“
Nur einer konnte seinen Vortrag abbrechen, sein Chef Larry Page – und der saß direkt in der ersten Reihe.
„Ich vertrete die Mehrheit der Aktionäre von Google, das sollte als Berechtigung reichen. Übrigens mein Name tut hier nichts zur Sache.“
Frankowitz wandte sich hilfesuchend an Larry.
Larry saß lange da, ohne eine Reaktion zu zeigen. Es wurde absolut still im Raum.
Langsam stand Larry auf: „Erst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die mitgeholfen haben, uns zu dem zu machen, was wir heute sind. Das, was ich jetzt sage, fällt mir wirklich nicht leicht.
Wir hatten in den letzen Jahren viel Glück. Wir konnten Vieles ausprobieren und haben trotzdem viel Geld verdient. Nun sind in Deutschland die Umsätze stark eingebrochen, in Frankreich ist auch keine Umsatzsteigerung zu erwarten.
Wenn es nur noch um shareholder value und effektiveres Arbeiten geht, nun alle, die mich kennen wissen, so kann ich nicht arbeiten. Man soll dann abtreten, wenn man nicht mehr der Richtige ist.“
Nach einer Pause sagte Larry dann noch: „Sergey sieht das übrigens genauso.“
Eine Weile blieb Larry noch stehen, dann zuckte er die Schulter und setzte sich wieder hin.
Frankowitz stellte keine weiteren Fragen mehr. Alle anderen waren vor Schreck erstarrt.
Der Grauhaarige – so wurde er in Zukunft von allen genannt, da er es auch später nicht für nötig hielt, sich vorzustellen – ergriff wieder das Wort: „Nun, nachdem die neuen Spielregeln geklärt sind, John was haben wir?“
John stand auf. Alle kannten den intelligenten Neuling. Es war zu allen freundlich, stets hilfsbereit. Für voll genommen hatte ihn jedoch niemand.
„Also John ist der neue Vorstandsassistent. Er soll die Innovationsabteilungen koordinieren.“ Zu John gewandt: „John, was haben wir?“
„Nach unseren Analysen wird durch FINDERS unser Wachstum in Zukunft schwieriger werden. Bali bringt die Entscheidung. Deutschland will als Teil seines Umweltpakets in Afrika eine Großoffensive mit den Finder-Technologien und der Regionallogistik starten. Wenn die das schaffen, wird sich kein entwickeltes Land die Blöße geben wollen, schlechter als Afrika dazustehen.“ Die noch immer äußerst freundliche Stimme hatte erheblich an Schärfe gewonnen.
„Was schlagen Sie vor?“
„FINDERS hat in der regionalen Präsenz einen erheblichen Zeitvorsprung. Unsere Stärke liegt darin, dass wir weltweit in allen englischsprachigen Ländern dominieren.
Google hatte es noch nie nötig, andere Konzepte zu kopieren und sollte es auch in Zukunft nicht tun. Wir sollten uns auf unsere Stärken besinnen.“
Der Grauhaarige nickte. Sicherlich hörte er diesen Vortrag von John nicht das erste Mal. „Weiter!“

„Wir sollten die Wertschöpfungskette reduzieren. Wir haben alle Informationen, um den Zwischenhandel auszuschalten. Produzieren in Asien, verkaufen über uns, mehr hat keinen Platz. Bei der von uns erreichten Masse kommt kein anderer an unsere Einkaufsrabatte heran. Wenn wir erst einmal 80 % des Handelsvolumens abwickeln, haben wir nicht nur die besten Preise, sondern auch die höchste Marge.“
„Noch Fragen?“
Alle Anwesenden hielten es für überflüssig, hierauf zu antworten.

„Wir sehen uns für den Detailplan in 14 Tagen wieder.“

Heftige Angriffe gegen diesen Blog von den British Virgin Islands

Liebe Leser,

wir mussten heute feststellen, dass unsere Moderation mit automatisch generierten Blogkommentaren zugespamt wird.

Wir können deshalb nur noch Benutzer, welche sich registrieren, zu Kommentaren zulassen. Wir bitten um Verständnis.

Die häufigst verwendeten IP-Nummern der Spamer sind 194.8.74.11 , 194.8.75.214 , 194.8.75.245, 194.8.75.212 und 194.8.75.239.

Ich bedanke mich bei den Verursachern aus Virgin Islands, dass sie das Buch 7/11 gekauft und gelesen haben. Natürlich verstehen ich den Ärger, dass ich den professionelle Spamer in der Story auf den Cayman-Inseln und nicht auf den British Virgin Islands angesiedelt habe. Aber ich konnte nun mal nicht alle berücksichtigen.

Sollte dieser Blog in Zukunft nicht mehr erreichbar sein, so finde ich es beruhigend, dass man das Buch „7/11, Insiderstory des Wandels in Deutschland“ in jedem Buchhandel bestellen kann.
Wir treffen die begrenzten Vorsichtsmaßnahmen, welche man im heutigen ungesicherten Internet treffen kann.
Von dem im Synergienetzwerk Mittelstand geforderten Trusted Internet sind wir leider noch weit entfernt.

Der Autor des Buches „7/11“ Olaf Berberich

 

Closeshopping – Berlin – 2007, einige Tage später, Kapitel 18, Teil II

Das hatten Brigitte und ich uns redlich verdient.

Nach Heiligendamm machten wir eine Woche Urlaub in Berlin.

 
Unsere Vertretungen waren inzwischen so lange dabei, dass sie die meisten im Agenturbüro anfallenden Vorkommnisse ohne uns bewältigen konnten. Im Notfall konnten wir ja aus Berlin eingreifen.

Wir wohnten in einer Hotelsuite mit großem Wohnraum – ausreichend Platz um zu arbeiten.

 
„Komm Schatz, jetzt machen wir uns einen schönen Abend.“

Nachdem wir bis 1.00 Uhr nachts durch die Kneipen Kreuzbergs getingelt waren, sagte Brigitte schon ein bisschen beschwipst zu mir: „Und jetzt noch Closeshopping, bitteee.“

Als ob wir in unserem Job nicht schon genug mit Einkaufen zu tun hatten. „Aber nur, wenn wir keine Schuhe kaufen.“

„O.k. Schatz, lass uns in die FashionX-Galerie gehen. Ich hab mir schon so lange kein Abendkleid mehr gekauft.“

 
Brigitte konnte nicht unterlassen, sich als Profi über andere Agenturen Gedanken zu machen. Abendkleider hatten eine recht hohe Rücksendequote. Aber sie wusste auch, dass die Kategorienagentur für Damenabendkleidung wesentlich höhere Margen hatte, als dies bei Schuhen möglich war.

Dafür war der Pflegeaufwand der über 1000 Communities und über 5000 Hersteller bei einem Bruchteil des Schuh-Durchsatzes ungleich höher.

 
„Mittwoch kann ich in einem Fashion-Café die Sachen anprobieren. Guck mal, da drüben ist eins.“ Übermütig zog Brigitte mich mit sich mit. Wie hatte es ihr gefehlt, mal wieder richtig Frau zu sein.

Direkt am Eingang des Cafés standen mehrere Achtcard-Faxgeräte mit 14’’ Monitor.

Brigitte steckte ihre Karte mit der Ticketseite ein und reservierte für Mittwoch Abend einen schönen Tisch in der Nähe der Bühne, aber ohne Bühnenzeit.

 
Gerade wurde heftig Beifall geklatscht. Eine hübsche junge Frau stolzierte über die Bühne und veranstaltete für eine bunt gemischte Gruppe von Freunden eine Modenschau.

Je nach Einstellung des Showpults konnten die eigenen Freunde oder auch alle Gäste des Cafés über eine Tastatur eine Punktzahl vergeben. Selbst wer alleine kam, musste so nicht alleine aussuchen.
 
Brigitte steckte den Ausdruck mit Tischnummer und Uhrzeit ein. Anschließend gingen wir an den Schaufenstern vieler Boutiquen vorbei.

„Kuck mal, das Grüne.“

„Nee, das trau ich mich nich.“

„Doch, das kannst Du wirklich tragen.“

„Ach so siehst auch nur Du mich“, sagte Brigitte und gab mir einen dicken Kuss: „Das Blaue da, das sieht elegant aus.“

„Ja, stimmt, das gefällt mir auch“, sagte ich. „Hoffentlich sind die auch Closeshopping fähig.“

„Ach, das sind die doch hier alle.“

 
Brigitte hatte recht, in Augenhöhe verlief über die gesamte Fensterbreite ein schmaler Streifen bestehend aus von innen aufgeklebten kleinen Zetteln. Die Merkzettel, die mich an die Aufkleber von Disketten erinnerten, wurden durch 4 Grenzmarker eingefasst und enthielten alle wichtigen Informationen über das Geschäft und den Artikel.

„Guck noch mal Schatz, das Kleid war doch Nr. 12.“ 

Im Schaufenster stand neben dem nicht ganz unbedeutenden Preis eine große 12. „Ja, das ist richtig.“

Brigitte fotografierte das Kleid und schickte eine MMS an die standardmäßig für das Einkaufen hinterlegte Kurzwahl.

Dann steckte Brigitte die Shoppingprofilseite der Achtcard in ihr Handy und fotografierte den Merkzettel.

Anschließend schickte sie eine weitere MMS an die gleiche Kurzwahlnummer. Ihre genauen Maße waren Online hinter der Kategorie Abendkleidung hinterlegt.

Brigitte erhielt eine Bestätigungs-SMS und war zufrieden. Anschließend steckte sie die Ticketseite der Achtcard in das Handy.

Die von Brigitte gespeicherten Termine wurden auf  dem Handy angezeigt. Sie klickte auf den Termin im Fashion-Café am Mittwoch. Somit war klar, dass die Lieferung in das Fashion-Café erfolgen sollte. In 8 weiteren Geschäften bestellte Brigitte so Kleider zum Anprobieren in das Fashion-Café.

 
Im Hintergrund wurde ein Prozess mit Korrespondenz zwischen verschiedenen Servern, Bestellung beim Hersteller, Sammeln von abgeschickten Produkten bei Regionallogistik-Verteilzentren und gebündelter Tagesauslieferung an die einzelnen Geschäfte angestoßen.

Viele Städte hatten inzwischen eine komplett PKW freie Innenstadt durchgesetzt.
Die Auto-Besitzer konnten einfach nicht mehr das Argument anführen, öffentliche Verkehrsmittel würden sich nicht für den Transport von Waren eignen.

Durch die hohen Einsparungen an Logistikkosten, war es möglich, dass die Anbieter alle Lieferkosten übernahmen.

Wer eingekaufte Waren nicht gleich mitnehmen wollte, bekam diese einige Stunden später kostenlos gebracht.

 

Politik der Gewinner – G8-Gipfel ,Kapitel 17 – Teil II

Nachdem ich am nächsten Mittag ausgeschlafen hatte, checkte ich aus und brauchte über 30 Minuten, bis ich durch die inneren Absperrungen war.
Endlich im Auto musste ich noch durch zwei weitere Absperrungen. Anschließend genoss ich die freie Fahrt zum Flughafen.
 
Der Mietwagen hatte natürlich ein R-Fax.
Die Zeit vor den Absperrungen konnte ich nutzen, um meine Post abzurufen.
Dabei war auch eine Pressemeldung über die in Heiligendamm erfolgreich beschlossene Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland.
Sofort rief ich Franςois Bianci an. „Hallo Franςois, es ist amtlich, stell den Antrag!“
Natürlich hatte ich mit Francois, den ich seinerzeit in Avignon kennen gelernt hatte, rechtzeitig eine Firma gegründet.
49 % Gesellschaftsanteile reichten mir völlig.
Auch im Ausland bestellten immer mehr Personen über die Internetseiten der FINDERS – Partner Schuhe.
In Frankreich sollte jetzt Franςois die Verantwortung tragen.
Franςois fragte nicht groß nach.
Wir hatten den Antrag auf eine französische Lizenz für die Kategorienagentur für Schuhe bereits fertig formuliert.
Den Antrag so schnell zu schicken war eine reine Sicherheitsmaßnahme.
Weder Franςois noch ich hatten ernsthafte Zweifel, dass der Antrag durchging.
Schließlich kannten die Franzosen mich jetzt persönlich. Ich war ihr Garant, dass diese wichtige Kategorienagentur auch in Frankreich funktionieren würde.
 
Obwohl ich mit Freisprecheinrichtung telefonierte, wäre ich hinter der nächsten Kurve fast auf den roten Porsche aufgefahren, der quer zur Fahrbahn stand. Eine Frau saß blutüberströmt noch am Steuer.
Sie hatte es wohl gerade noch geschafft, die Tür zu öffnen.
In ihrer Hand hielt sie ihr Handy. Sie hatte es wohl noch geschafft, die Notruftaste zu betätigen, bevor sie ohnmächtig wurde. Über die Ortung der Funkzelle war wohl schon bekannt, wo sich der Unfall ereignet hatte. Ein Rettungswagen war unterwegs.
Als ich näher kam, sah ich erst den BMW hinter dem Porsche. Der BMW hatte sich in die Seite des Porsche gedrückt. Das Bild würde mir wohl immer in Erinnerung bleiben.
Die unnatürliche Stellung des um 180 Grad gedrehten Kopfes, ließ keinen Zweifel daran, dass der BMW-Fahrer tot war.
Ich nahm das Handy der Verletzten und drückte die Notruftaste erneut. Sofort erhielt ich eine SMS, dass der Krankenwagen unterwegs sei und die Bitte, die Körperteile zu benennen, welche offensichtlich verletzt waren.
Ich schrieb „Kopf, ohnmächtig“ zurück. Dabei fiel mein Blick auf den Ring mit dem großen Rubin. Den hatte ich doch gerade erst gesehen. Da erinnerte ich mich. Die Verletzte war die nette Übersetzerin der Franzosen. Sie hatte so eine Art gehabt, selbst bei den härtesten Verhandlungen noch den Schalk in den Augen zu behalten. Sarkozy hatte bei der Auswahl sicher persönlich mitgeredet.

Inzwischen war die nächste SMS eingetroffen, welche mir genaue Anweisungen gab, wie ich erste Hilfe leisten sollte.

 
Die inzwischen über 17000 bekannten Krankheitsbilder waren durch Einführung der FINDER in 2000 Kategorien aufgeteilt worden. Hinter jeder Kategorie hatten sich Spezialisten als Dienstleister eingetragen. Online war ein Spezialist für Kopfverletzungen bereits bevor der Rettungswagen vor Ort war genauso eingebunden, wie ein Unfallchirurg. Im Krankenhaus später würden diese Spezialisten über WEB-CAM Operationen verfolgen und beratend zur Verfügung stehen. Obwohl dieses Verfahren in der Erstbehandlung personalintensiver war, rechnete sich dieses Verfahren. Früher gab es häufiger Folgeschäden durch in kritischen Situationen wie bei Autounfällen gestellte Fehldiagnosen und falsche Behandlungen.  Daraus resultierten längere Aufenthaltszeiten in Krankenhäusern, welche das Gesundheitssystem viel teurer kamen, als das medizinische Unfall-Backoffice.

In den großen Krankenhausfabriken nahm die Anonymität ständig zu. Dieses Konzept gab den Kranken eine Kontrollmöglichkeit, zu verstehen, was mit ihnen gemacht wurde und damit das Vertrauen ins Gesundheitssystem zurückzubekommen. Jeder Kranke konnte mit seiner Achtcard die Erstdiagnose abrufen. Die einzelnen Diagnosepositionen waren dabei mit Links hinterlegt, hinter welchen er direkt eine umfangreiche allgemeinverständlichen Wissensdatenbank aufrufen konnte.

 
Mit lauter Sirene kam der Rettungswagen. Die Übersetzerin hatte viel Glück gehabt. Nachdem sie eine Spritze erhalten hatte, wurde sie wach und hielt stöhnend die Hand an ihren Kopf.

Beim Abtransport fiel ihr Blick auf den Fahrer des anderen Wagens. Sie starrte nur noch vor sich hin.

 
Ich war froh, als ich – meine Aussage gemacht  – mich wieder in meinen Wagen setzen konnte.

Die erfolgreiche Verhandlung schien sich vor langer Zeit ereignet zu haben. Mir gingen die Bilder von dem Unfall einfach nicht aus dem Kopf. Ich brauchte dringend Urlaub. 

Politik der Gewinner – G8-Gipfel ,Kapitel 16 – Teil II

Ja, ich Ole Frederichs war dabei. In Vorbereitung auf die Frankreichgespräche hatte sich die Bundesregierung mit der vom FINDERS -Konsortium erstellten Frankreich-Akte beschäftigt und war dabei auf meinen Namen gestoßen. Als Mann aus der Praxis sollte ich nun bei den Gesprächen dabei sein. Schließlich war ich es ja gemäß des Protokolls von Kaminski gewesen, der den entscheidenden Hinweis gegeben hatte, dass ohne politische Unterstützung der jeweiligen Länder, eine flächendeckende Einführung der Technologien des FINDERS-Konsortiums nicht zu machen ist.
 
Es war kein Zufall, dass Kanzlerin A sich am zweiten Abend des G8-Gipfels mit Sarkozy in kleinster Runde im Besprechungsraum des Grand Hotels traf.
Eine warme leichte Brise Meeresduft strich durch den Raum. Die Fenster hin zur Ostsee waren geöffnet und gaben einen Blick auf den Steg frei, der nahtlos ins Meer zu verschmelzen schien. Nur die Polizisten mit Maschinenpistolen störten das Bild.
 
Das Gespräch war lange vorbereitet worden. Es ging darum, Frankreich dafür zu gewinnen, ebenfalls den Briefverkehr auf TFax-Standard digital umzustellen und das Erfolgsmodell Deutschland auf Frankreich zu übertragen.
 
Neugierig beobachtete ich Müller. Bisher hatte sich nur einmal ein Anlass ergeben, mit dem neuen CEO von FINDERS zu telefonieren. Persönlich hatte ich ihn noch nicht kennen gelernt.
 
Tatsächlich hatte Frankreich einen enormen Reformbedarf.
Die Arbeitslosigkeit war hoch und die Wirtschaftsentwicklung stagnierte. Sarkozy schien der richtige Mann zu sein, um die Erfolgsstory Deutschland zu wiederholen. Aber Sarkozy  war vor allem eins, er war Franzose und Patriot.
Für ihn kam nur eine französische Lösung in Frage. Natürlich hatten beide Verhandlungspartner vorher die Interessenslagen ausgelotet.
Beide Seiten standen unter extremem Druck. Für die Deutschen war die Agenda 2010 gefährdet, wenn das Erfolgskonzept nicht zügig exportiert wurde. Für die Franzosen gab es eigentlich keine Alternative zur deutschen Finder – Lösung.
Die meisten Suchmaschinenanbieter hatten sich in Deutschland inzwischen auf einen Bereich spezialisiert. Es gab nun eine Suchmaschine für den gesamten technischen Bereich, eine Suchmaschine für Universitätsrecherchen und Spezialsuchmaschinen für Politik, etc.. Die einzelnen Kategorienagenturen entschieden, mit welchen Suchmaschinen sie zusammenarbeiteten. Dafür, dass diese Suchmaschinen weitgehend auf Werbung verzichteten, erhielten sie einen Anteil am Umsatz, abhängig von der Anzahl der aufgerufenen Suchergebnisse.
 
Eine Ausnahme bildete Google. Diese Suchmaschine hatte mit ihrem Rankingverfahren einen solchen weltweiten Erfolg, dass sie in einigen Ländern über 90 % Marktanteil lag. In Deutschland lag der Marktanteil auf Grund der starken Präsenz von FINDERS bei unter 40 %. Überwiegend wurde Google in Deutschland zum Aufruf von Informationen über Personen genutzt.
 
In Frankreich hatte Google immerhin über 60 % Marktanteil.
Google war für Sarkozy unakzeptabel. Nachdem Google begonnen hatte, die französische Nationalbibliothek einzuscannen, gab es bereits seit 2005 eine französische Initiative, einen eigenen Weg zu gehen.
„Herr Präsident, wir müssen uns hier nicht in Details verlieren. Wir beide wissen, dass eine Zusammenarbeit unserer beiden Länder sich auf die gesamte inhaltliche Strukturierung Europas positiv auswirken wird. Ich denke, die Ihnen vorliegenden Zahlen belegen eindeutig, dass auch Frankreich ein erhebliches Wirtschaftswachstum durch die Übernahme des Gesamtkonzepts erreichen wird.“
„Frau Bundeskanzler, sicherlich sind die von Ihnen vorgelegten Zahlen beeindruckend. Allerdings letztendlich entscheidet der französische Wähler. Sie wissen sicher, dass bereits viele Franzosen das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland sehr kritisch gesehen haben. Wenn nun auch noch technologisch der Einfluss von Deutschland auf den Kernbereich der Informationsgesellschaft zunimmt, wird in unserem Land gegenüber dem FINDERS-Konsortium eine ähnlich abwehrende Haltung entstehen, wie bereits jetzt gegen Google.“
„Herr Sarkozy, ich verstehe Ihre Einwände sehr gut. Aber betrachten Sie doch einmal das weltpolitische Bild. Nach der Annäherung der Blair-Regierung an die USA müssen wir Europa zusammenhalten. Frankreich und Deutschland können in der EU gemeinsam viel bewegen.“
Sich Deutschland unterzuordnen, das zeigte Sarkozys ganze Körpersprache, über diesen Schatten schien er nicht springen zu können.
Dies schien auch die Bundeskanzlerin zu merken. Es war nicht akzeptabel, dass die Vereinbarung im letzten Moment noch platzte. Schließlich ging es Kanzlerin A um ihr Lieblingsthema – um die weltweite Reduzierung von CO2.
Über die weltweite  Reduzierung des Briefverkehrs konnte man gleichzeitig den Strukturwandel beschleunigen, weil durch die Kategorien des FINDERS-Konsortiums alle Unternehmen ihre Marktpositionen neu strukturieren und optimieren mussten. Die Reduzierung von über 5 % CO2 Ausstoß durch Optimierung von Logistikprozessen und des Briefverkehrs wurde dabei ein höchst willkommener Nebeneffekt.
 
„Also gut, ich schlage vor, beide Seiten ziehen sich für 30 Minuten zur Beratung zurück“, Kanzlerin A wirkte ein wenig erschöpft.
Die deutsche Delegation mit Vizekanzler G (G stand für „gerade heraus“) zog sich ins Nebenzimmer zurück.
„Also, wo stehen wir?“ Kanzlerin A wirkte angespannt.
„Über den Preis für 30 % des FINDERS-Konsortiums sind wir uns hoffentlich jetzt einig“.
Tatsächlich waren wir den Franzosen soweit entgegengekommen, dass ein Konsortium aus France Telekom, PTT La Poste und einigen kleineren Unternehmen 30 % – wenn auch zu einem überhöhten Preis – kaufen konnten.

„Die Forderung von Sarkozy, das FINDERS-Konsortium nach Frankreich zu verlegen und eigene französische Kategorienlizenzen zu erhalten, ist einfach lächerlich“, schnaubte Müller. „Was soll werden, wenn jedes Land, in welches wir expandieren, die Mehrheit an uns erwerben will? So geht das nicht!“

„Herr Müller, jetzt mal langsam. Der Kaufpreis ist mehr als angemessen. Die Stimmenmehrheit bleibt beim deutschen Konsortium.  Wenn ich noch die Folgegeschäfte in den Bereichen Telekommunikation und Umwelttechnik mit einbeziehe, machen wir Deutschen hier eindeutig das bessere Geschäft.“
„Zugegeben, der Börsenwert wird explodieren, aber wir setzen hier das falsche Signal für die Expansion.“ Müller schien mutiger oder gieriger zu sein als Kaminski. Jedenfalls war mir nicht bekannt, dass es Kaminski gewagt hätte, sich so offen mit der Regierungsspitze anzulegen.
„Also gut Müller, für mich ist wichtig, dass das Know How Zentrum – sprich die Semantikredaktion – in Deutschland bleibt. Nur so können wir ‚Made in Germany’ weltweit voranbringen. Was will der FINDERS -Vorstand?“
Müller musste nicht lange überlegen: „Uns ist wichtig, den Kurs weiter bestimmen zu können. Das heißt, die Aktienmehrheit soll weiter bei den Altgesellschaftern bleiben.“
Kanzlerin A in die Runde: „Irgend jemand eine Idee?“
Ein mir unbekannter Wirtschaftsberater ergriff das Wort: „Wenn wir bestimmen, dass weitere Verkäufe im Verhältnis der jetzt vereinbarten Gesellschaftsanteile erfolgen, haben wir ein skalierbares Modell. Man muss dies ja nicht in der Öffentlichkeit kommunizieren. Beide Länder stehen in der Öffentlichkeit als Sieger der Verhandlung dar.“
 
Niemand konnte sich vor der Koalitionsbildung vorstellen, das Oppositionsführer G sich nach seiner langjährigen Position als Erster in der Opposition nun als Vize einordnen würde. Jedoch G hatte mit den Bereichen Wirtschaft und Finanzen ein mächtiges Superministerium unter sich. Überraschender Weise funktionierte das Duo hervorragend.
 
Gelb hatte, damals noch in der Opposition, die Gründung des FINDERS-Konsortiums scharf als Monster-Quasi-Behörde verdammt. Inzwischen waren die Erfolge von FINDERS unter den Regierungsparteien jedoch unstrittig. Es gab keine Alternative zur Entwicklung einer voll digitalisierten Gesellschaft. Hier war es das kleinere Übel, wenn man zentral für alle durchschaubare Regeln und Kontrollmöglichkeiten installierte. Wenn die Manipulationsmöglichkeit des Internets nicht eingeschränkt würde, wäre die Gefahr groß, dass eines Tages alles außer Kontrolle geriete und man die Probleme nur noch mit der harten Hand eines Überwachungsstaates in den Griff bekam. Da war es besser,  die am Trusted Internet Beteiligten eindeutig zu identifizieren, aber diesen auch weitgehende technische und rechtliche Möglichkeiten zu geben, gegen unberechtigte Schnüffeleien –insbesondere von Behörden – vorzugehen.
Schließlich entwickelte sich die Aufteilung aller Bereiche in Kategorien immer mehr zum Fundament für die wirtschaftliche Entwicklung des Mittelstands. Gemeinsam konnte man global immer schlagkräftiger auftreten.
 
Vizekanzler G meldete sich zu Wort: „Wir ziehen nur mit, wenn der Aufsichtsrat wie bisher von den Kategorienagenturen gewählt wird und alle Agenturen Inhaber geführt sind.“
Die Bundeskanzlerin nickte dem Vizekanzler bestätigend zu und fragte: „Einwände?“ Als keiner etwas sagte: „Nun, dann unterstützen wir diese Position. Der Bundestag hat in dieser privatwirtschaftlichen Angelegenheit ja kein Mitspracherecht.“
Wer erwartet hatte, dass die Verhandlungen jetzt schnell zu Ende waren, sah sich getäuscht. Die halbe Nacht wurde heftig diskutiert, bis schließlich ein weiterer Kompromiss für die Franzosen gefunden wurde.
Das französische Konsortium bekam das Recht, unabhängig vom FINDERS-Konsortium für Frankreich eigene Lizenzen zu vergeben.
 
Als einziger Praktiker hatte ich hier doch noch das Wort übernommen und hatte es tatsächlich geschafft, dass alle französischen Kategorien in ihrem Umfang den deutschen Kategorien entsprechen mussten. Fast 30 Minuten hatte ich referiert – ich war über mir selbst überrascht, dass ich so etwas konnte.
Schließlich war allen klar, wie wichtig es war, dass die Kategorien der einzelnen Länder untereinander kompatibel waren. Nur so hatten Spezialisten die Möglichkeit, sich global zu positionieren, ohne in jedem Land eine eigene Lösung anbieten zu müssen.
Auch würde es den europäischen Gedanken weiter nach vorne bringen, wenn in jedem europäischen Land in Zukunft die gleichen Kategorienstrukturen zu finden wären. Jeder Europäer würde noch leichter zwischen den einzelnen Ländern wechseln können. FINDERS verpflichtete sich, die Kategorien in alle EU-Sprachen zu übersetzen.
 
Todmüde verließ ich am frühen Morgen den Besprechungsraum.
Es wurde schon hell. 
Ich fand gerade noch den Weg in mein Zimmer, ließ meinen Anzug auf den Boden fallen und schlief zufrieden ein.

Die jungen Alten – Juni 2007 – Uerdingerstraße, Krefeld, Kapitel 17, Teil II

„Elke, Elke, hast Du eingekauft?“

180 qm umfasste die schöne alte Wohnung auf der Uerdingerstraße in Krefeld.

6 Balkons gab es für die 5 Bewohner der Alten – WG.

Ursula Klabeuer war noch gut bei Stimme und zeigte dies auch jedem, der es hören wollte, genau wie jedem, der es nicht hören wollte.

„Elke, Elke“ schrie sie erneut auf dem Balkon sitzend durch die ganze Wohnung bis ans andere Ende, wo Elke und Otto Maier sich zwei Zimmer teilten.

Elke stand auf und ging den langen Flur entlang bis zur offenen Zimmertür. „Ja, habe ich, Du weißt, wie ich es hasse, wenn Du die ganze Nachbarschaft zusammen schreist.“

Obwohl es zwischen ihr, Ursula, Willi und Sofie nie angesprochen würde, so fühlte Elke genau, man erwartete von ihr mehr Einsatz als Ausgleich dafür, dass ihr Otto noch lebte.

Es war nicht böse gemeint, aber es war die Traurigkeit, selbst allein zu sein und ein wenig Neid, dass beide im hohen Alter ihr Leben noch teilen konnten.

Alle waren froh, dass sie in der Wohngemeinschaft zusammengefunden hatten. Aber irgendwie ging es ihr und Otto ein wenig besser als den anderen.

Elke hatte natürlich noch nicht eingekauft. Für die Lieferung der Lebensmittel morgen früh reichte eine Bestellung bis 15.00 Uhr. Es war gerade mal 13.30 Uhr. Aber sie sparte sich ihre Kraft, für Dinge, die sich lohnten. Streit gehörte nicht dazu. Also warum sollte sie noch Öl aufs Feuer gießen?


Ottos und ihr Zimmer war direkt vorne neben dem Eingangsbereich. Hier verbreiterte sich der Flur zu einem 4×4 Meter großen Raum, groß genug, um das für alle nutzbare Büro aufzunehmen. Elke steckte die Profilseite der Achtcard in das Volksfax und tippte als Kurzwahl die 1.

Das Volksfax ratterte los und spuckte die im Profil hinterlegte 10-seitige Einkaufsliste aus.

Elke setzte sich vor den Kühlschrank und strich mit einem dicken schwarzen Stift alle Artikel an, welche nicht mehr vorhanden waren.

Sie nahm einfach den Ausdruck, der oben mit einem Barecode versehen war und faxte ihn so ausgefüllt an die Kurzwahl zurück.

Fertig war die Bestellung.

Das war doch nun wirklich kein Akt. Warum Ursula immer so einen Aufstand machte.

Anschließend rief sie mit der Schlüsselseite ihre Post ab.

 „Na, haste doch nicht bestellt.“ Ursula lugte durch die Tür. „Wieso? Hör auf zu spionieren, ist nur die Post.“ Manchmal wünschte sie sich fast, mit Otto noch alleine zu wohnen.


Es war jetzt schon drei Monate her, dass der nette Mann vom Seniorenservice das letzte Mal dagewesen war. Er hatte sich mit allen in der Küche zusammengesetzt. Dann hatte er seinen Laptop aufgeklappt. Der ging ganz ohne Kabel. Selbst mit dem Internet baute er kabellos eine Verbindung auf. Allen war klar, Elke würde wie immer die Einkäufe organisieren und Willi würde bezahlen.

Natürlich bekam Willi das Geld  von den anderen zurück, aber erstens konnte er als ehemaliger Buchhalter am besten mit Geld umgehen und zweitens hatte er immer welches auf seinem Girokonto.

Elke hatte alle Dinge, welche die Gemeinschaft brauchte, zusammengeschrieben und der nette junge Mann hatte im Internet diverse Sucheingaben vorgenommen.

Alle Artikel hatte er mit Suchwort und Kategorie im Profil von Elke gespeichert.

War bei der späteren Bestellung mal ein Artikel nicht auf Lager, so wurde automatisch ein anderer vergleichbarer Artikel als Vorschlag auf der Bestellliste angezeigt. Neben dem Vorschlag stand immer ein großes Fragezeichen.

Elke ging – genervt von Ursula – in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie startete ihren Laptop mit eingesteckter Achtcard.Im Internetbrowser rief Elke den Favoriten für die Schuhcommunity auf.Durch Abgleich mit ihrer Achtcard erkannte der Computer ihre Berechtigung als Administrator.

Elke schaute sich in der Communitydatenbank die neusten Beiträge an. Sie schaltete die einen frei, löschte oder kommentierte andere und lächelte.

Ja, ihre Enkel hatten nicht schlecht gestaunt, als sie einmal Oma an ihrem nagelneuen Laptop sahen.

„Was machst du denn da Oma?“

„Ich muss nur noch die aktuellen Beiträge in der Schuhcommunity durchschauen.“

 „Oma, bist du etwa Communitymanager?“

Seit dem war ihr Ansehen bei den Enkeln um ein vielfaches gestiegen. Im Gegensatz zu Kategorienmanagern und Semantikmanagern war der Job eines Communitymanagers ehrenamtlich. Das hieß jedoch nicht, dass er weniger angesehen war. Elke hatte sogar die Gesamtverantwortung für die Community und die anderen ehrenamtlichen Manager.

Es gab je Community max. 6 Comunitymanager, welche sich abwechselten. Natürlich war die Mehrzahl der Communitymanager Senioren. Aber die Aufgabe musste man durchaus ernst nehmen, wenn man den Status nicht verlieren wollte.

Zu viele negative Userbewertungen führten dazu, dass man von einem von Usern für alle Communitys gewählten Administratoren überprüft wurde.

Zu fachlich angezweifelten Kommentaren wurde aus dem jeweiligen Bereich – bei ihr Schuhe – ein Trendscout hinzugezogen. Der Communityrat hatte eine Vielzahl von Sanktionsmöglichkeiten, von der Auflage einer Nachschulung als Communitymanager bis hin  zum Ausschluss.

Dann  musste sie sich auch noch juristisch ziemlich gut auskennen.

Es gab bestimmte Pflichtveranstaltungen für Communitymanager – z.B. in Wettbewerbsrecht, Ethik – welche immer mit einer kostenlosen Reise ins Ausland verbunden waren. Eine Begleitperson konnte man mitbringen.
Elke war inzwischen eine feste Institution rund um das Thema Schuhe geworden.

Man musste diese Aufgabe lieben, dann füllte sie einen vollkommen aus.

Besonders liebte sie die Auslandsreisen zu den wichtigen Schuhmessen und Otto hielt das schließlich auch jung, auch wenn der oft lieber seine Ruhe gehabt hätte und vor jeder Reise brummelte.
Noch etwas gab es, wo ihr die Jungen nichts vormachen konnten. Auch wenn sie noch immer manchmal errötete: zum Thema Schuhfetisch war sie sozusagen von Berufs wegen eine der bestinformiertesten Personen in ihrem Alter.

Es war nicht ihre Aufgabe zu zensieren.

 Grundsätzlich sah sie nur Beiträge, welche bereits 10 Mal mit einem ähnlicher Kommentar von Communitymitgliedern negativ bewertet wurden. Verstießen Beiträge nicht gegen rechtliche Vorschriften, so wog sie ab, ob ein Löschen für mehr Communitymitglieder Vorteile oder Nachteile bringen würde. Sie hatte die Möglichkeit einen Beitrag zu löschen oder bei mehrfachen heftigen Verstößen eine Achtcard für die Community zu sperren.

Im schlimmsten Fall konnte sie einen Beitrag auch an die Polizei weiterleiten. Dies war ihr nur einmal passiert, als jemand seine pädophilen Taten als Beitrag eingestellt hatte.

Hier hatte dann ein Richter den Datenschutz aufgehoben und die Identität wurde automatisch der Polizei mitgeteilt.

Gestern hatte Ursula gefragt: „Warum kommt denn immer noch der Seniorenservice, wenn du so gut mit dem Computer umgehen kannst?“

„Weil wir das als Altenwohngemeinschaft bezahlt bekommen und es bequem ist“ sagte Elke.

Weil er so einen süßen Hintern hat, dachte Elke.



 

 

 

„7/11 – Insiderstory des Wandels in Deutschland“ kommt auch online!

Auf Grund des Wunsches vieler Blogbesucher werden wir ab sofort jede Woche wieder einen Teil des Buches „7/11“ online stellen.

Wir wünschen Ihren ein gutes neues Jahr und viel Spaß beim Lesen. Wer das Ende nicht erwarten kann, das Buch gibt es natürlich auch weiterhin im Buchhandel.

 

Schützen Sie Ihre persönliche Sollbruchstelle im Jahr 2009

 Vom Initiator des Trusted Internets  Vom Initiator des Trusted Internets getTIME.net GmbH

Wikipedia definiert eine Sollbruchstelle wie folgt:
 
Die Zerstörung eines mechanischen Bauteils mit einer Sollbruchstelle wird bewusst in Kauf genommen, um den möglichen Schaden in einem Gesamtsystem klein zu halten oder eine besondere Funktion zu erreichen. Diese Methode ist vergleichbar mit einer elektrischen Sicherung, die bei Überlast zerstört wird. An der geplanten Bruchstelle ist häufig eine Kerbe oder eine Einritzung zu finden. Durch die Kerbwirkung ist hier das Bauteil entscheidend geschwächt.
 
Funktionen vergleichbar mit einer Sollbruchstelle besitzt der Mensch auch. Je nach Ausprägung finden sich in der Psychologie hierfür unterschiedlichste Fachbegriffe.
Evolutionär entwickelt hat sich die menschliche Sollbruchstelle, um unsere Psyche vor schweren Schicksalsschlägen zu schützen.  
 
In zunehmendem Maße bricht die Sollbruchstelle – zuerst unbewerkt – bei immer mehr Menschen, ohne dass diese einem schweren Schicksalsschlag ausgesetzt waren. 
Wenn Humor und Lachen durch Misstrauen und aggressives Verhalten ersetzt werden, wenn aus Freude an der Arbeit traumwandlerische Routine wird und man im beruflichen Alltag den Bezug zur eigenen Person und den eigenen Zielen verliert, dann hat es heimlich „knacks“ gemacht. Nur das dünne Sicherungssystem hält dann noch zusammen, was so viel bewegen wollte, so viele Ziele hatte und nun den Kompromiss des Kompromisses der Kompromisse geschlossen hat.
 
Hierbei spielt es keine Rolle, ob Sie Chef, Mitarbeiter oder arbeitslos sind. Alle stehen in gleicher Gefahr, die unsichtbare Schwelle der Sollbruchstelle zu überschreiten.
Ursache ist oft in Anlehnung an die Theorie des Utilitarismus das Erreichen eines Zustands, der es Ihnen unmöglich macht, andere so zu behandeln, wie Sie erwarten, von anderen behandelt zu werden.
 
Wie bei einer Sollbruchstelle ist der ursprüngliche gesunde Zustand nicht mehr zu erreichen. Sie können die Kerbe überbrücken, ohne jedoch einen erneuten optimalen Überlastungsschutz zu generieren.  Meist ist die Überbrückung zu dick – ein Schutzpanzer gegen erneute Belastungen. Ist die Anzahl der Verletzungen zu hoch, macht es an einer Stelle „knacks“ welche hierfür nicht vorgesehen war, mit nicht mehr zu kaschierendem Schaden.
 
Wir erwarten ein schwieriges Jahr 2009. Abgesehen von den tatsächlichen Herausforderungen durch Auftragsrückgänge und schwierige Kreditbeschaffung sind die größten Herausforderungen psychischer Natur und müssen psychologisch von uns bewältigt werden.
 
Wie kann es uns gelingen, uns in der ständig schnelllebigeren und komplexeren Welt zurecht zufinden?
Ist es richtig, wenn wir uns jetzt in unser überschaubares Spezialistenschneckenhaus zurückzuziehen, oder sind wir alle nicht geradezu verpflichtet, uns intelligent zu vernetzen und zu versuchen, so viel wie möglich vom Ganzen zu verstehen und zu verbessern?
 
Haben wir selbst festgestellt, dass es für uns kein zurück mehr in die Unversehrtheit gibt, können wir dann nicht anderen helfen, das besser zu machen, was uns heute eigentlich auch noch am Herzen liegt?
 
Nutzen Sie die Krise als Change für vertrauensbildende Maßnahmen, für weniger Täuschung und Mobbing und für die Durchsetzung von sinnvollen Innovationen und Veränderungen.
 
Wir als Synergienetzwerk Mittelstand werden für diese Ziele im Rahmen des Trusted Internets nächstes Jahr weiter kämpfen und wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start in neue Jahr.
 
Dipl.-Päd. Olaf Berberich (Geschäftsführer getTIME.net GmbH)

Steuertipps zum Jahreswechsel

Vom PRIMUS Partner PRIMUS Partner Pues GmbH

Jahressteuergesetz 2009 auf den Weg gebracht

Am 28.11.2008 hat der Deutsche Bundestag das Jahressteuergesetz 2009 (JStG 2009) verabschiedet.
Mit dem Artikelgesetz werden Vorschriften in über 30 Gesetzen und Verordnungen geändert. Nicht alle
Vorschläge der Bundesregierung wurden übernommen. Insbesondere hat das Parlament die Beschränkung des Vorsteuerabzugs auf 50 % bei gemischt genutzten Kfz abgelehnt. Soweit nicht anders erwähnt, sollen die Bestimmungen erstmalig für den Veranlagungszeitraum 2009 gelten.
 

Schulgeld ab 2008 nur begrenzt abziehbar

Nur noch 30 % des Schulgelds (ohne Kosten für Beherbergung, Betreuung und Verpflegung), höchstens jedoch 5.000 €, können pro Kind als Sonderausgaben abgezogen werden. Für das Kind muss ein Anspruch auf Kindergeld bzw. auf den Kinderfreibetrag bestehen. Je Elternpaar wird der Höchstbetrag für jedes Kind nur einmal gewährt. Begünstigt sind Entgelte an Privatschulen, die zu einem berufsbildenden Schul-, Jahrgangs- oder Berufsabschluss führen. Entsprechendes gilt für Einrichtungen, die auf einen solchen Abschluss vorbereiten. Hochschulen sollen nicht darunter fallen, so dass Studiengebühren nicht nach dieser Regelung abziehbar sind. Der Sonderausgabenabzug kann jetzt auch geltend gemacht werden, wenn die Schule außerhalb von Deutschland, aber in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) oder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) belegen ist.
Diese aus einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs herrührende Erweiterung muss mit der Deckelung auf den Höchstbetrag von 5.000 € bezahlt werden. Vorstehende Regelung gilt bereits für den Veranlagungszeitraum 2008; für Schulgeld an berufsbildende Privatschulen im EU/EWR-Raum auch schon für Vorjahre.
 

Ab 2008 Steuerfreiheit der Gesundheitsförderung

Ein Arbeitgeber kann schon ab 2008 jedem seiner Arbeitnehmer bis zu 500 € zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn im Kalenderjahr für die betriebliche Gesundheitsförderung steuerfrei zuwenden. Dies kann auch durch eine Barzahlung an den Arbeitnehmer erfolgen, damit dieser eine extern durchgeführte Maßnahme besucht. Unter Gesundheitsförderung fallen z. B. die Handlungsfelder „Ernährung, Stressbewältigung und Entspannung, Suchtmittelkonsum, Reduzierung arbeitsbedingter Belastungen des Bewegungsapparates sowie gesundheitsgerechte betriebliche Gemeinschaftsverpflegung“. Die Übernahme oder Bezuschussung von Mitgliedsbeiträgen an Sportvereine und Fitnessstudios ist nicht steuerbefreit, es sei denn, die dort durchgeführten Maßnahmen entsprechen den fachlichen Anforderungen des Leitfadens Prävention der Krankenkassen.
 

Faktorverfahren statt Steuerklassenkombination bei Ehegatten ab 2010

Ehegatten, die beide Arbeitslohn beziehen, haben zurzeit die Wahl zwischen den Steuerklassenkombinationen III/V oder IV/IV. Da in der Kombination III/V eine verhältnismäßig hohe Lohnsteuerbelastung in der Steuerklasse V eintritt, wird dies als Hemmschwelle für eine Beschäftigungsaufnahme gesehen. Bei der Steuerklassenkombination IV/IV bleibt die steuermindernde Wirkung des Splittingverfahrens unberücksichtigt. Zukünftig sollen Ehegatten die Steuerklassenkombination IV-Faktor/IV-Faktor wählen können. Damit wird erreicht, dass dem jeweiligen Ehegatten mindestens die ihm persönlich zustehenden steuerentlastend wirkenden Vorschriften beim Lohnsteuerabzug (Grundfreibetrag, Vorsorgepauschale, Sonderausgaben-Pauschbetrag, Kinder) zugutekommen und der Splittingvorteil durch die gemeinsame Besteuerung auf beide Ehegatten verteilt wird. Das neue Verfahren gilt erst ab 2010. Die Wahl des Faktorverfahrens führt zur Pflichtveranlagung in der Einkommensteuer, da der Lohnsteuerabzug nicht der endgültigen
Einkommensteuer entspricht.

Erhöhte Schwellenwerte für die Einkommensteuer-Vorauszahlungen

In Bagatellfällen sollen Einkommensteuer-Vorauszahlungen nicht erhoben werden. Als Beitrag zur Steuervereinfachung werden erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 die Schwellenwerte für die Festsetzung der Einkommensteuervorauszahlungen verdoppelt. Sie müssen dann mindestens 400 € im Kalenderjahr und mindestens 100 € für einen Vorauszahlungszeitpunkt betragen.
 

Begrenzte Verlustwirkung von Einlagen beim Kommanditisten

Leisten Kommanditisten mit negativem Kapitalkonto Einlagen, führen diese zukünftig nur noch insoweit zu einem Verlustausgleichsvolumen, als es sich um Verluste des Wirtschaftsjahres der Einlage handelt. Durch nachträgliche Einlagen können somit verrechenbare Verluste der Vorjahre nicht in ausgleichsfähige Verluste umqualifiziert werden. Zudem kann bei einem negativen Kapitalkonto durch Einlagen kein Verlustausgleichsvolumen für zukünftige Wirtschaftsjahre geschaffen werden. Diese Regelungen sind bereits auf Einlagen anzuwenden, die nach dem Tag der Verkündung des JStG 2009 getätigt werden. 

Kinder bei Eigenheimzulage bis zum 27. Lebensjahr berücksichtigt

Ab dem Jahr 2007 ist die Altersgrenze für die Gewährung von Kindergeld oder kindbedingten Steuerfreibeträgen vom 27. Lebensjahr des Kindes auf das 25. Lebensjahr abgesenkt worden. Für die Eigenheimzulage wird nun aus Vertrauensschutzgründen festgeschrieben, dass die jährliche Zulage von 800 € weiterhin für Kinder bis zum 27. Lebensjahr gewährt wird.

Elektronische Bücher dürfen im Ausland geführt werden

Die weltweite Verflechtung von Unternehmen nimmt der Gesetzgeber zum Anlass, auf schriftlichen Antrag des Unternehmers eine Verlagerung der mittels eines Datenverarbeitungssystems erstellten Buchführung und sonstigen Aufzeichnungen in Länder der Europäischen Union (EU) und die meisten Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zu erlauben. Die in Papierform vorliegenden Rechnungen müssen jedoch in Deutschland verbleiben, damit eine Umsatzsteuer-Nachschau weiterhin möglich ist. Das Gesetz erlaubt die Verlagerung der EDV-gestützten Buchführung nur unter engen Voraussetzungen.
(a) Da der Zugriff der deutschen Finanzbehörden auf ein im Ausland belegenes EDV-System fremde Hoheitsrechte verletzen könnte, muss der Unternehmer die Zustimmung des ausländischen Staates vorlegen, dass die deutsche Finanzverwaltung auf die elektronischen Bücher und Aufzeichnungen zugreifen darf.

(b) Der Unternehmer muss den Standort des Datenverarbeitungssystems und bei Beauftragung eines Dritten dessen Namen und Anschrift mitteilen.

(c) Er muss sich in der Vergangenheit „kooperativ gezeigt“ haben, also seine steuerlichen Pflichten ordnungsgemäß erfüllt haben.

(d) Der Datenzugriff muss bei einer elektronischen Betriebsprüfung in vollem Umfang möglich sein. Soll die EDV-Buchführung in Länder außerhalb des EU/EWR-Raums verlagert werden und liegen die Voraussetzungen (a) und (b) nicht vor, kann die Finanzbehörde die Verlagerung trotzdem bewilligen, wenn die Besteuerung dadurch nicht beeinträchtigt wird. Vorstehende Regelungen treten mit Verkündung des JStG 2009 in Kraft.

Besonders schwere Steuerhinterziehung verjährt erst nach zehn Jahren

Die steuerliche Festsetzungsfrist beträgt bei Steuerhinterziehung zehn Jahre. Strafrechtlich kann die Steuerhinterziehung bisher grundsätzlich nur fünf Jahre verfolgt werden. Die strafrechtliche Verfolgungsverjährungsfrist wird in bestimmten besonders schweren Fällen von Steuerhinterziehung auf zehn Jahre angehoben. Zu diesen Fällen zählen z. B. die Steuerhinterziehung in großem Ausmaß, mittels gefälschter Belege oder durch eine Bande bei der Umsatzsteuer. Die „einfache“ Steuerhinterziehung verjährt weiterhin nach fünf Jahren. Die neue zehnjährige Verfolgungsverjährungsfrist gilt bereits für die Fälle von Steuerhinterziehung, die bei Inkrafttreten des Gesetzes noch nicht verjährt sind.

Synergienetzwerk Mittelstand warnt vor falschen PayPal-Mails

Angeblich im Auftrag des Bezahlsystems PayPal werden derzeit massenweise Mails mit folgendem Text versendet:
 
„Guten Tag, Costumer! Wir haben Grund zur Annahme, dass Sie eine vom Absender nicht autorisierte
Zahlung erhalten haben.Um (hinterlegter Link)PayPal-Zahlungen für alle Beteiligten so sicher wie möglich zu machen,
ist es gelegentlich erforderlich, dass wir zusätzliche Informationen
anfordern.Wir bitten Sie um die Bereitstellung weiterer Informationen bis 5.12.2008.
Loggen Sie sich dazu in Ihr PayPal-Konto ein durch Klicken auf den nachstehenden Link. Wir werden den betreffenden Betrag vorübergehend einbehalten, bis die
Untersuchung abgeschlossen ist. Das bedeutet, der Betrag wird negativ in
Ihrem PayPal-Konto angezeigt, und Sie können vorübergehend nicht darüber
verfügen.  
Bitte klicken Sie auf den unten stehenden Link: (hinterlegter Link)

Herzliche Grüße
Ihr PayPal-Team (hinterlegter Link)
Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail. Dieses Postfach wird nicht
überwacht, deshalb werden Sie keine Antwort erhalten. Wenn Sie Hilfe
benötigen, loggen Sie sich in Ihr PayPal-Konto (hinterlegter Link) ein, und klicken Sie oben rechts auf einer der PayPal-Seiten auf den Link „Hilfe“. —————————————————————-
Copyright © 1999-2008 PayPal. (hinterlegter Link)Alle Rechte vorbehalten.PayPal (Europe) S.à r.l. & Cie, S.C.A.
Société en Commandite par Actions
Sitz: 22-24 Boulevard Royal L-2449, Luxembourg
RCS Luxembourg B 118 349PayPal-E-Mail-IDPP943“.

In den Text sind zahlreiche Links eingebaut, welche wir sicherheitshalber herausgenommen haben. Anstelle dessen wurden von uns die Stellen mit (hinterlegter Link) markiert. Es folgte eine weitere Mail:
Sie haben 1 neue Nachricht Security Alert!        
Anmelden in Ihrem Konto und das Problem behoben werden.Klicken Sie hier, um sich in (hinterlegter Link)
The PayPal Team
Ebay, zu dieser Mail befragt, antwortet:
Ihre angehängte E-Mail stammt nicht von Paypal, sondern ist eine Phishing-Mail, mit der versucht wird an Ihre Account-Daten zu kommen. Antworten Sie nicht darauf und klicken Sie auch keine darin enthaltenen Links an.
 
Wieder einmal zeigt sich, wie nötig ein Trusted Internet wäre, welches von uns schon 2001 konzipiert und nun im Buch 7/11: Insiderstory des Wandels in Deutschland von 1999 bis 2015 beschrieben wurde.